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Ausflugstipp: Zeitreise im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim

Wollt ihr wissen, wie die Menschen früher im Fränkischen Seenland gelebt haben? Vor 100 oder 150 Jahren, als es weder Seen noch Touristen gab, sondern nur Land- und Viehwirtschaft und harte Arbeit? Als viele Häuser und Höfe noch gar keinen Strom hatten, von fließendem Wasser ganz zu schweigen? Im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim könnt ihr genau das hautnah sehen und erleben. Ein ganz, ganz heißer Ausflugstipp.

Das Museum ist vor allem deshalb so genial, weil ihr ganz tief in die damalige Zeit eintauchen könnt. Fränkische, ländliche Gebäude aus den vergangenen Jahrhunderten wurden in mühevoller Arbeit an ihrem ursprünglichen Ort abgebaut und auf dem Gelände des Museums wieder aufgebaut. Auch viele Hütten, Höfe und Gutshäuser aus dem Fränkischen Seenland sind vertreten, etwa aus der Gunzenhäuser Ecke oder aus der Umgebung von Roth.

Die Einrichtung ist ebenfalls original aus der jeweiligen Entstehungszeit des Hauses. Eben genau so, wie die Bewohner früher dort gelebt haben. Und das hat oft nicht mehr beinhaltet als ein Bett mit Strohmatratzen, einen Ofen und einen Tisch.

Welche Berufe haben die Menschen früher ausgeübt? Neben Land-, Vieh- und Forstwirtschaft war natürlich vor allem das Handwerk weit verbreitet. Im Freilandmuseum in Bad Windsheim gibt es deswegen regelmäßig Schauvorführungen von alten Handwerkstraditionen. Ein Schmied zeigt sein Können ebenso wie ein Holzschuhmacher, Müller, Korbflechter, Bierbrauer und viele mehr. Die Produkte können Besucher auch als Andenken erwerben und mit nach Hause nehmen, beziehungsweise im Fall vom Bier auch direkt dort im Wirtshaus oder Biergarten verkosten.

Einer der wichtigsten Aspekte der ländlichen Bevölkerung Frankens war und ist auch zum Teil noch immer die Landwirtschaft. Im Fränkischen Freilandmuseum gibt es zahlreiche Ställe und Gehege mit Kühen, Pferden, Hühnern oder Ziegen. Ein Schäfer treibt mit seinen Hunden eine Herde Schafe von einer Wiese zur nächsten.

Menschen und Nutztiere lebten oft Tür an Tür; der Bezug zu tierischen Produkten war ein völlig anderer, als das heute im Zeitalter von industrieller Fleisch- und Milchproduktion ist. Und irgendwie fragt man sich als Besucher schon, warum dieses symbiotische Zusammenleben zwischen Mensch und Tier heute einem anonymen, massenorientierten Industriezweig gewichen ist.

Ein Besuch des Freilandmuseums lohnt sich für die ganze Familie. Ältere Menschen werden zum Teil Lebensumstände aus ihrer eigenen Kindheit wiedererkennen, und Kinder werden regelrechte Bauklötze staunen, wie man früher ohne Elektrizität und Smartphone auskommen konnte. Bad Windsheim kann prinzipiell zu jeder Jahreszeit besucht werden, die Schauhäuser sind noch bis in den Dezember hinein geöffnet. Nur Januar und Februar ist geschlossen. Wichtig: Für den Besuch sollte man mindestens drei bis vier Stunden einplanen, besser ist aber ein halber Tag.


  • Öffnungszeiten: März bis Dezember (Oktober bis Dezember eingeschränkte Öffnungszeiten)
  • Eintrittspreise: Erwachsene 7 Euro, Ermäßigt (Schüler, Studenten etc) 6 Euro, Kinder unter 6 Jahren frei. Familienticket (2 Erwachsene und 2 Kinder/Jugendliche) 17 Euro.
  • Konzerte, Lesungen, Theater: Veranstaltungen gibt es das ganze Jahr über. Ganz besonders toll ist der Advent in den fränkischen Bauernstuben am 1. Advent mit Stubenmusik, Gedichten und Leckereien.
  • Kultur macht hungrig: Genießt die eure Mitgebrachte Brotzeit oder probiert die wirklich guten Gastronomie-Einrichtungen auf dem Museumsgelände aus.
  • Alle weiteren Informationen: www.freilandmuseum.de

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