Ihr sucht ein Ausflugsziel, das selbst bei Herbstwetter kleine und große Stubenhocker wieder in Schwung bringt? Dann haben wir hier definitiv eine nächsten Ausflugstipp. Dabei tankt ihr trotz des Novembergraus ordentlich Frischluft und könnt danach ohne schlechtes Gewissen wieder auf die Couch fallen. Wir waren für euch auf dem Trimm-Dich-Pfad bei Weißenburg unterwegs.

Auch wenn der Titel „Trimm-Dich-Pfad“ irgendwie verstaubt daher kommt, macht es extrem Spaß – egal auf welchem sportlichen Level ihr aktuell seid.
Der Weißenburger Trimm-Dich-Pfad liegt am Stadtrand, genauer gesagt am Rohrberg und ist ursprünglich in den 1970er Jahren entstanden. Dies war auch die Hochzeit der Fitnesspfade in ganz Deutschland. Das grundsätzliche Konzept der „sportlichen Bewegung im Freien“ sollte damals die Antwort auf die Wohlstandskrankheiten der Bevölkerung sein.

Komplett neu saniert
Doch ganz so verstaubt, wie das jetzt alles klingt, kommt der heutige Trimm-Dich-Pfad nicht mehr daher. 2021 hat die Stadt Weißenburg den Rundweg für 20 000 Euro grundlegend saniert. Jetzt verläuft die Strecke auf 1,8 km und insgesamt 55 Höhenmeter durch wunderschönes Waldgebiet. Insgesamt locken auf dieser Strecke 20 Stationen mit verschiedensten Übungen: von Kraft- und Gleichgewichtsübungen bis hin zu Koordinationstraining.
Wir starten total motiviert am offiziellen Startpunkt, der Gaststätte Rohrberghaus. Hier steht gleich zu Beginn eine große Übersichtskarte des Pfades mit allen Stationen und entsprechenden Hinweisen. Zudem gibt es an jeder einzelnen Station genaue Hinweisschilder, wie die Übungen ausgeführt werden sollen. Auch auf dem Weg selbst sind Orientierungsschilder angebracht.

Auspowern und Waldluft genießen
Los geht es mit Lockerungsübung, Armkreisen, Kniewippen. Noch sind wir alle voll dabei. Doch dann entdecken die Mädels einen Baum, auf den man klettern kann. Das ist natürlich viel spannender als irgendeine Rumpf-Schwing-Übung. Aber uns soll’s recht sein. Ziel ist es ja vor allem, sich draußen auszupowern und dabei Spaß zu haben. Während mein Mann und ich also diverse Dreh-Schwing-Hüpf-Übungen machen, entdecken die Mädels den Wald genauer.
Doch spätestens beim Froschhüpfen von Treppenstufen sind sie wieder mit dabei. Und so quaken wir durch den herbstlichen Wald, genießen die Luft und das Rascheln der Blättern und freuen uns bereits jetzt auf den Muskelkater am nächsten Tag.
Balken und Bocksprünge im Wald
Die richtigen Highlights, vor allem für die Kids, kommen gegen Mitte des Rundwegs. Da sind plötzlich Ringe im Wald, Baumstämme zum Heben, Balken für Bocksprünge und schwere Seile zum Schwingen. So werden bei den Ringen definitiv noch andere Übungen gemacht, als nur das rein vorgegeben Rumpfkreisen. Wann sonst kann man schon kopfüber mitten im Wald hängen? Irgendwie fühlt es sich an, als ob der ganze Wald ein riesiger Abenteuerspielplatz geworden ist.

Wir bekommen jedenfalls alle den Kopf frei, genießen die frische Waldluft, keiner denkt mehr an das bequeme Sofa Zuhause. Und wer dazwischen doch eine Pause braucht: Es warten verteilt auf dem Pfad immer wieder Bänke mit teils wunderschönen Ausblicken auf die Besucher.
So können auch Menschen ohne großen Sportsgeist den Rundweg entlang schlendern und die Natur genießen. Als kleiner Hinweis: Für Kinderwägen bzw. jegliche andere Gefährte ist der Weg nicht geeignet, da teils Stufen, Steigungen und nicht befestigen Untergrund vorhanden ist.

Tipps für den Besuch
- Bequeme Kleidung und festes Schuhwerk: Es ist alles Waldboden, evtl. werden die Sachen auch etwas dreckig.
- Snacks und Getränke einpacken: So könnt ihr die kleinen Pausen mit Ausblick noch besser genießen.
- Genug Zeit einplanen: Auch wenn der Pfad nicht sehr lang und bestimmt in 45 Minuten geschafft ist – wir waren fast 2 Stunden unterwegs. Die Natur hat so viel zu bieten und die Kids mussten so viel entdecken, dass es schade wäre, wenn dafür nicht genug Zeit ist.
Naturerlebnis pur
Generell begeistert das Fleckchen Erde auch abseits der Fitnessübungen. Das städtische Forstamt unterhält parallel dazu einen natur- und vogelkundlichen Pfad. Zudem ist der Bismarckturm als Aussichtspunkt fast direkt in den Pfad integriert.
Der knapp 13 Meter hohe Aussichtsturm wurde 1911 eingeweiht und man hat nach dem Besteigen von 46 Stufen auf der Aussichtsplattform einen wundervollen Ausblick über die Stadt Weißenburg sowie die umliegende Landschaft. Dies haben wir aber bei dem heutigen Ausflug ausgelassen, da wir uns so im Wald ausgetobt haben und keiner mehr Lust auf zusätzliche Treppenstufen hatte.
Wir finden jedenfalls, dass der Trimm-Dich-Pfad bei Weißenburg ein tolles Ausflugsziel für die ganze Familie ist. Es kommt einfach jeder auf seine Kosten. Sportbegeisterte können die Profi-Übungen machen, Kinder können Bewegung und Natur miteinander verbinden – und dazwischen ist auch immer noch Zeit, einfach die Umgebung zu genießen.
Naturfreundehaus „Rohrberghaus“

Ach ja, und wer nach Waldluft und Sport kräftig Hunger hat: Direkt am Start-/Zielpunkt ist das Naturfreundehaus „Rohrberghaus“. Die Gaststätte bietet typisch fränkische Küche, punktet mit einem urigen Gastraum und einem schönen Biergarten. Weitere Infos zu den Öffnungszeiten/der Ausstattung findet ihr hier.
