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MUSEENs-Wert: Der Weg der Wasserkraft im Museums-Check (mit Infografik)

Wann ist ein Museum eigentlich ein Museum? Muss es zwingend in einem Gebäude untergebracht sein? Das habe ich mich gefragt, als ich den ganz neuen, erst 2019 vom Wasserwirtschaftsamt eröffneten Erlebnispfad „Weg der Wasserkraft„, abgelaufen bin. Auf einem fünf Kilometer langen Wanderweg erfährt man mit interaktiven Stationen und Schautafeln alles zur Wasserkraft am Brombachsee. Ich finde: Es ist ein Open-Air-Museum und deswegen verdient der „Weg der Wasserkraft“ auch einen eigenen Musuems-Check mit Infografik.

Die Mandelsmühle liegt fast schon ein wenig versteckt unterhalb des gewaltigen Hauptsperrdamms am Großen Brombachsee. Und doch ist sie irgendwie das Herz des Fränkischen Seenlands, wenn man so will. Denn bevor der Brombachsee ausgehoben und mit Wasser geflutet wurde, standen zwölf Mühlen im Brombachtal – und die Mandlesmühle ist die einzige, die heute noch steht.

Sie erinnert an die Geschichte des Fränkischen Seenlands, beherbergt die Seemeisterstelle des Wasserwirtschaftsamts und das Infozentrum Fränkisches Seenland, das anschaulich über den Bau der Seen informiert. Unweit der Mandlesmühle, am zwei Kilometer langen Hauptdamm des Großen Brombachsees, befindet sich das Wasserkraftwerk. Bislang haben sich nur wenige Menschen dorthin verirrt – doch das ändert sich nun.

Im August 2019 hat das Wasserwirtschaftsamt den neuen Erlebnispfad „Weg der Wasserkraft“ eröffnet. An zahlreichen interaktiven, teils audiovisuellen Stationen erfahren die Besucher viel Wissenswertes rund um die Entstehung des Fränkischen Seenlands und die Wasserkraft als regenerative Energie.

Fast 15 Prozent des Energiebedarfs in Bayern kann von Wasserkraft abgedeckt werden!

Besonders toll finde ich, dass die Stationen sowohl für Erwachsene als auch Kinder interessant sind; auf jede Altersgruppe wird gezielt eingegangen. Auf dem Rätselpfad beispielsweise gibt es immer eine Kinderfrage und eine kniffligere Frage für die Älteren.

Und getreu dem Motto „Learning by doing“ gibt es viel Wissen, das man sich durch Ausprobieren erarbeiten kann. Wie funktioniert der Fischaufstieg in modernen Wasserkraftanlagen? Wie effektiv ist die Wasserkraft beim Baumstamm-Sägen im Vergleich zur menschlichen Kraft? Wie war die Arbeit eines Müllers früher? Und wie schaut eigentlich so ein Kraftwerk von innen aus?

Mein Fazit: Hier ist ein ganz tolles „Open-Air“-Museum gelungen, das Naturgenuss, Bewegung, Spaß und Wissen vereint. Und: Man kann sogar seinen Hund mitbringen… 🙂


 

Informationen zum Weg der Wasserkraft

  • Wichtig: Der Weg der Wasserkraft kann zwar ganzjährig erwandert werden, aber nicht alle Stationen sind immer vollumfänglich nutzbar. Die Stationen an der Mandlesmühle etwa richten sich nach den Öffnungszeiten des dortigen Seenland-Infozentrums (von April bis Oktober, 10-16 Uhr).
  • Die Wegbeschreibung zum Download und weitere Informationen zum Weg der Wasserkraft gibt es auf der Internetseite des Wasserwirtschaftsamts.
  • Es gibt drei mögliche Einstiegspunkte: An der Mandlesmühle unterhalb des Damms, im Seezentrum Pleinfeld (Strandhaus West) oder im Seezentrum Allmannsdorf.

➡️ Hier geht’s zu allen getesteten Museen der Reihe MUSEENs-Wert!

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