„Ohne den See, stünde dieses Hotel jetzt nicht hier. Das ist sicher.“ Das sagt Horst Schwarz aus Wald bei Gunzenhausen. Der Landtagsbeschluss vor 50 Jahren, das Seenland zu bauen, war für ihn die Initialzündung, seinen Betrieb, den „Reiterhof Altmühlsee“ zu gründen. Er hat von Anfang an die Idee des Fränkischen Seenlands geglaubt. Ich habe ihn auf dem „Reiterhof Altmühlsee“ zum Interview getroffen.
Als der „Reiterhof Altmühlsee“ Anfang der 1970er-Jahre fertig war, war der See noch gar nicht geflutet. Aber der heute 76 Jahre alte Horst Schwarz, war sich sicher, dass er damit den richtigen Weg geht. Und er sollte recht behalten.
Wir sitzen an einem der Tische des Hotel-Restaurants. Familien gehen ein und aus, Reitermädchen fachsimpeln über ihre vergangene Reitstunde – in den Ferien herrscht reger Betrieb auf dem Reiterhof. Der Seniorchef ist zufrieden. Das Hotel ist ausgebucht.
Vom „Urlaub auf dem Bauernhof“ zum Reiterhof
Den Betrieb haben der „Schwarzn Horst“ und seine Frau Martha zwar schon an ihre Söhne Jörg und Matthias weitergegeben, allerdings helfen sie immer aus, wenn sie gebraucht werden. Bereits 1968 haben sie „Urlaub auf dem Bauernhof“ angeboten. Das war ein guter Test, sagt Horst Schwarz. „Das hat uns Spaß gemacht“, erzählt der 76-Jährige. Der Landtagsbeschluss am 16. Juli 1970 gab dann den Ausschlag, sich in der Tourismusbranche selbstständig zu machen. „Auf die grüne Wiese einen Reiterhof zu bauen, das hätte ich nicht gemacht“, so Horst Schwarz. Aber so liegt der Reiterhof mitten im Fränkischen Seenland und bietet ein attraktives Umland.
„Ich verbinde mit dem Fränkischen Seenland meine Existenz, mein Einkommen und im privaten Bereich die vielen positiven Dinge, wie Konzerte und Veranstaltungen, die ich gerne besuche“. Horst Schwarz vom Reiterhof Altmühlsee
Fremdenverkehr als Chance
„Ich habe die Veränderung sehr positiv erlebt“, erzählt Schwarz. „Für uns zu zweit hätte die Landwirtschaft schon noch gereicht. Aber für die nachfolgende Generation, für unsere Kinder, wäre das keine Existenzgrundlage gewesen“, ist er überzeugt. Das hätten damals allerdings nicht alle so gesehen. Bei einer Versammlung im Wirtshaus in Wald zum Thema Altmühlsee, habe jemand vom Bauernverband gesagt, er warne vor dem „Abenteuer Fremdenverkehr“, erinnert sich Horst Schwarz. Er selbst verteidigte die Idee. „Ich sah damals keine andere Möglichkeit für das Gebiet, sich zu entwickeln“, so Schwarz.
Kein Protest gegen den Bau des Sees
Die Walder haben es zuerst nicht für möglich gehalten, dass Menschen in die Region kommen, um Urlaub zu machen. Dennoch verkauften sie alle ihre Wiesen, um das Projekt Altmühlsee zu ermöglichen. Enteignet wurde laut Horst Schwarz niemand. Öffentlichen Protest gab es auch nicht, berichtet er. Heute sei es wohl nicht mehr möglich, ein solches Projekt zu realisieren, meint der 76-Jährige. Seine Heimat hat sich durch den Bau des Altmühlsees und das Fränkische Seenland verändert. „Aber zum Positiven!“
Zur Person:
Horst Schwarz ist Landwirschaftsmeister und Industriekaufmann. Neben seinem Betrieb war er lange Vorsitzender des Heimatvereins Wald-Streudorf. Aktuell bringt er seine Ideen im Verein des Walder Dorfladens ein. Außerdem ist er aktiver Sänger bei den Walder Gmabüschsängern. Seine Leidenschaft sind nach wie vor Pferde. Er ist im Zuchtverband aktiv und hat das Landeshaflingerturnier nach Mooskorb geholt.
„Nicht stehenbleiben“
Durch die Corona-Pandemie würden nun aber auch ein paar Defizite sichtbar: Der öffentliche Nahverkehr müsste für die Touristen besser ausgebaut werden, so Schwarz. Dann würden nach Ansicht von Horst Schwarz auch nicht alle mit dem Auto an den See fahren. „Insgesamt darf man auch im Tourismus nicht stehen bleiben“, ist Horst Schwarz überzeugt. So haben er und seine Frau Martha immer wieder um- und ausgebaut. Sein Sohn Jörg hat erst in diesem Jahr wieder in den Betrieb investiert und Zimmer modernisiert.
Außerdem müsse man Spaß daran haben, Gäste zu bewirten, sagt Seniorchef des Reiterhofs. Und das hat Horst Schwarz nach wie vor: Während wir uns unterhalten, hilft er Feriengästen weiter, die sich suchend umsehen. Dann muss er weiter. Es gibt noch einiges im Büro zu tun.
Vorher muss er mir allerdings noch die Frage beantworten, wie er auf die Idee kam, einen Reiterhof aufzubauen: „Marthl und ich waren beide Pferdenarren und haben uns gesagt, wenn wir ein Haus gebaut haben, kaufen wir uns ein Pferd und reiten jeden Tag aus. Jetzt haben wir 40 Pferde.“
Ausflug zu den Pferden
Ich sehe mich noch im Pferdestall um (Pferdemädchen halt) und treffe die beiden Reitlehrerinnen Kim Schmid und Janina Seitz. Sie kümmern sich um Pferde, Reitschüler und Reitstunden und beantworten gerade – kurz vor der Mittagspause – geduldig alle Fragen der Reiterkinder und -eltern – und haben danach noch Zeit für ein Foto für diesen Blog.
Ein wunderbare Ort, und unglaubliche mänchschen die für manche Leute zu Familie worden,ich kann es auf jeden Fall meine zweite zu Hause nennen, bin dankbar das ich mal da gewesen war.
Vielen Dank für den schönen Kommentar! Sonnige Grüße aus dem Fränkischen Seenland 🙂
Dem kann ich nur zustimmen.
Denke immer wieder gern an diese,für mich,sehr schöne Zeit zurück.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Susann