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Stockbrot backen bei Kaltenbuch

Endlich ist er da, der lang ersehnte typische Sommerabend. Was passt da besser, als den Abend draußen zu verbringen? Deshalb machen wir uns heute auf zu einem besonderen Draußen-Abenteuer. Wir fahren zum Stockbrot backen nach Kaltenbuch. Und so viel kann ich euch schon mal versprechen: es hat sich wirklich gelohnt.

Die Veranstaltung hat mittlerweile Kultstatus erreicht. Bereits im 21. Jahr wird auf dem Jura im Sommer Stockbrot gebacken. Angefangen im ganz kleinen Kreis in Burgsalach mit einem Kilo Stockbrotteig für den Abend ist man mittlerweile umgezogen: auf das große und wunderschöne Plateau zwischen Kaltenbuch und Geyern, den Aussichtspunkt Steinschütt. Ach ja, die Stockbrotteig-Menge liegt aktuell bei 16 kg für den Abend.

Großes ehrenamtlichen Engagement

Und das sind nicht die einzig beachtlichen Zahlen, die von den Ehrenamtlichen unter der Federführung des Tourismusvereins Jura-Anlautertal gestemmt werden. An diesem Abend werden 90 Biertischgarnituren aufgestellt, die bis auf den letzten Platz gefüllt sind. Rund 15 ehrenamtliche Helfer/innen des Tourismusvereins kümmern sich um den Stockbrotteig, Getränke, Schnittlauch- und Frischkäsebrote und die gesamte restliche Organisation. 

Dazu gehören an diesem Abend das Angebot der Nennslinger Bogenschützen, Bratwurstsemmeln und Eis vom Gasthof „Zum Heustadl“ in Bergen, die Kindertanzgruppe „Wild Kid’s des BV Bergen, die Blasmusikkapelle, eine Märchenerzählerin, ein kleines Kinderkarussell, Glitzertattoos und ein kleiner Verkaufstand von Moni’s Spielzeugladen. 

Eigentlich kann man sagen, aus dem klassischen Stockbrot backen hat sich ein richtig kleines Volksfest entwickelt. Oder ein Familien-Sommer-Draußen-Festival. Oder ein großartiger Freiluftbiergarten. Oder… ist auch egal, wie wir es nennen, es herrscht jedenfalls eine tolle und entspannte Stimmung auf dem ganzen Plateau und wir wissen gar nicht, wo wie zuerst anfangen sollen: Bogenschießen probieren oder doch lieber erst den wundervollen Ausblick genießen? Was zu trinken besorgen und nen Sitzplatz suchen? Oder doch erst mal mit ner Bratwurstsemmel stärken und Karusell fahren?

Die Nennslinger Bogenschützen

Wir entscheiden uns für das Bogenschießen. Zuerst stecken wir einen Euro pro Person in eine kleine Spendenbox, dann geht es los. Die Vereinsmitglieder der Nennslinger Bogenschützen sind super nett, erklären alles ganz ausführlich und verständlich. Wir sind alle blutige Anfänger. So lernen wir erst mal was über unser starkes und schwaches Auge, wie man den Bogen richtig spannt, dass es verdammt weh tut, wenn man es falsch macht, dass mein Mann die definitiv die bessere Haltung hat als ich. Aber ich dafür deutlich besser zielen kann. Und die Mädels sind sowieso von allem begeistert. 

Während wir im Wechsel Unterricht im Bogenschießen bekommen, machen sich die Kinder der Tanzgruppe „Wild Kid’s“ des BV Bregens bereit. Zu fetziger Musik zeigen sie in der Abendsonne bei verschiedenen Tänzen ihr Können. Ein Auftritt vor so einer Kulisse ist auch was besonderes und wird eifrig beklatscht.

 

Stockbrot mit Zimt und Zucker

Danach brauchen wir allerdings erst mal eine Stärkung und schauen nach dem ursprünglichen Sinn des Abends: Stockbrot backen. Die Feuerstelle ist von weitem erkennbar. Gleich neben dem Verkaufswagen für Bratwurstsemmeln und Schnittlauchbrote ragen dutzende Stecken in die Luft. Also heißt es anstellen, einen Stecken bekommen. Um die Spitze wird immer frische Alufolie gewickelt, darum kommt dann der Stockbrotteig. Alles übrigens auf Spendenbasis.

Das Verteilen der Stecken und Wickeln des Teigs übernehmen die fleißigen Helferinnen des Tourismusvereins. Ununterbrochen wird Teig ausgerollt und gewickelt, ausgerollt und gewickelt, ausgerollt und gewickelt. Dann geht es mit den Stecken zur großen gemauerten Grillstelle. Wer fertig ist, kommt wieder zurück. Der Teig wird von den Helferinnen vom Stecken gezogen, in eine Serviette gepackt und wer mag kann ihn sich mit flüssiger Butter bestreichen und Zimt/Zucker bestreuen lassen. Es schmeckt einfach großartig.

Die rund 80 langen, massiven Stecken aus Haselnussruten hat dieses Jahr übrigens der 12-jährige Enkel einer der Helferinnen selbst geschnitten und anschließend die Spitzen angeschnitzt. Wir sind an jeder Stelle wirklich begeistert, was für ein Engagement verteilt über die Generationen betrieben wird, um diesen Abend zu gestalten. 

Feuerwehrauto, Erdhügel und Blasmusik

Während wir mampfend mit unserem Stockbrot die Aussicht genießen, fällt unserer Kleinen das Feuerwehrauto im Hintergrund auf. Wir müssen uns das unbedingt von Nahem ansehen. Also nichts wie hin und auch hier: ein super netter, junger Feuerwehrler. Du willst mal reinschauen – Klar, kein Problem – Hopp, hoch mit dir… Und schwups sitzt die Kleine im Feuerwehrauto. 

Die Große hat mittlerweile irgendwelche aufgeschütteten Erdhügel am Rand des Ackers entdeckt und nichts wie rauf. Die Kleine folgt ihr und die beiden springen über die Erdhügel in den Sonnenuntergang. Wir plaudern uns noch so durch die Runde, essen Bratwurstsemmeln vom „Heustadl“, hören der Blasmusik zu, genießen die Aussicht und können auf ganzer Linie verstehen, warum die Veranstaltung mittlerweile so erfolgreich ist. Die wunderbare Mischung aus Ungezwungenheit, Herzlichkeit, Gemütlichkeit, absoluter Familienfreundlichkeit und die traumhafte Lage lassen den hektischen Alltag vergessen.


Weitere Termine sind in diesem Jahr:

Dienstag, 23.Juli 2024
Dienstag, 13. August 2024
jeweils ab 18 Uhr am Aussichtspunkt „Steinschütt“ zwischen Kaltenbuch und Geyern

Weitere Informationen unter www.jura-anlautertal.de


 

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