Der Blick geht weit hinein in das Fränkische Seenland, der Rieser Meteoritenkrater liegt einem zu Füßen, im Osten ist die Fränkische Schweiz auszumachen und wer ganz viel Glück hat, erspäht im Süden die Alpen. Der Rundumblick vom Hesselberg ist großartig – zu jeder Jahreszeit. Mit dem neuen Hesselberg-Limes-Express des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg ist die höchste Erhebung Mittelfrankens – in direkter Nachbarschaft zum Seenland – jetzt noch bequemer zu erreichen.

Der Hesselberg bietet einen fantastischen Rundumblick von Baden-Württemberg bis tief hinein ins Fränkische.
Von der Steinzeit über die Römer bis ins Heute
689 Meter ist der Hesselberg hoch. Der markante Bergrücken erstreckt sich über 6 Kilometer Länge und prägt die Landschaft zwischen Ries, Wörnitz und dem Fränkischem Seenland. Wie speziell diese Lage ist, hatten auch schon unsere Vorfahren erkannt. Funde aus der Steinzeit bezeugen, dass bereits sehr früh auf dem Hesselberg gesiedelt wurde. Eine regelmäßige Besiedlung geht bis in die Zeit 2000 Jahre vor Christus zurück. Damals wurden auf dem Plateau Ringmauern und Wallanlagen angelegt. Reste davon sind noch heute zu sehen. Während der Völkerwanderung bis hinein ins Mittelalter sollen die Wallanlagen auf dem Hesselberg genutzt worden sein.
Auch für das Römische Reich war der Hesselberg einst von großer Bedeutung. Der Grenzwall Limes wurde mal eben um den Berg herumgebaut. Denn die mächtige Erhebung war ein perfekter Aussichtspunkt hinein in das Germanische Stammesgebiet. Zu Füßen des Bergs bauten die Römer Wachtürme und errichteten bei Ruffenhofen das größte Kastell in der Gegend. Heute schlummern dessen Überreste gut geschützt im Boden. Im „Limeseum“ wird äußerst anschaulich und unterhaltsam über das Leben am Grenzwall zu Fuß des Hesselbergs informiert. Interessant zu erfahren ist, dass der Limes gar nicht so undurchlässig war, wie einst angenommen. Auch für Kinder ist das „Limeseum“ ein Erlebnis. Regelmäßig finden hier Führungen, Sonderaktionen und Aufmärsche von römischen Legionärstruppen statt.

Einer der vielen Wege auf den Hesselberg führt unter anderem durch diese uralte Baumallee von Röckingen auf die Osterwiese.
Anreise mit der neuen Hesselbergbahn
Die Anreise in diese geschichtlich spannende Gegend in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fränkischen Seenland ist nach der Reaktivierung der Hesselbergbahn äußerst komfortabel. Seit Dezember 2024 rollen die Züge wieder bis nach Wassertrüdingen. In den 1980er Jahren wurde die Strecke für den Personenverkehr stillgelegt. Lediglich Güterzüge fuhren noch auf ihr. Zum Glück! Denn so verblieb die Strecke noch in einem guten Zustand. Um Wassertrüdingen und das Gebiet um den Hesselberg wieder besser an das Netz des Öffentlichen Nahverkehrs anzubinden, wurde der Personenverkehr reaktiviert. Eingebettet in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) lässt sich nun mit nur einem Ticket zum Beispiel vom Fichtegebirge bis auf den Hesselberg fahren.
Der VGN betreibt vom 1.Mai bis 1.November den Hesselberg-Limes-Express. Die Linie 825 verbindet den Bahnhof Wassertrüdingen unter anderem mit dem Hesselberg und dem Limeseum Ruffenhofen. Weiter geht die Fahrt sogar bis nach Dinkelsbühl.

Mit der neuen Hesselbergbahn geht es von Pleinfeld aus über Gunzenhausen nach Wassertrüdingen.
Klosterkirche, Schlosspark…und ein Geheimtipp
Die Freizeitmöglichkeiten durch und mit dem Hesselberg-Limes-Express sind nahezu unendlich. Bereits vom Bahnhof Wassertrüdingen aus bieten sich verschiedene Wanderungen an. Richtung Süden führt der Weg nach Auhausen und seiner beeindruckenden Klosterkirche. Richtung Norden empfiehlt sich eine Wanderung nach Dennenlohe mit seinem herrlichen Schlosspark. Wer sich etwas Weg sparen möchte, verlässt den Zug dafür bereits am Halt Unterschwaningen. Dann bleibt sogar noch etwas Zeit, den wunderschönen Dennenloher See zu besuchen. Nicht weitersagen: Der Dennenloher See ist immer noch ein Geheimtipp.

Auch das LIMESUM ist mit der neuen Buslinie erreichbar. Es bietet einen spannenden Einblick in das römische Leben am Grenzwall Limes.
Der Bus bietet eine Vielzahl an Einstiegsmöglichkeiten für Wanderungen auf den Hesselberg. Ab Röckingen Mitte führt ein Weg durch eine herrliche Baumallee hinauf an den Rand des Plateaus. Oder man steuert über Röckingen in Richtung Lentersheim auf den Schlössleinsbuck zu und bewegt sich durch den Wald an imposanten Wallanlagen eines ehemaligen Schlosses vorbei in Richtung Gipfel. Von hier aus empfiehlt sich auch der Rundweg über die Nordseite des Bergs. Weitere Aufstiegsmöglichkeiten ergeben sich ab Gerolfingen und Wittelshofen.

Von Aufkirchen aus bietet sich ein wunderschöner Blick auf den Hesselberg.
NEU: Busfahrt fast bis zum Gipfel
Wer die 200 Höhenmeter Aufstieg scheut, kann sich mit der Linie 825 bis zum Evangelischen Bildungszentrum auf halber Höhe des Hesselbergs fahren lassen. Der Bus rollt allerdings noch bis weiter knapp unter den Gipfel. Von der Haltestelle aus ist es ein schöner Spaziergang auf das große Plateau, die Osterwiese. Mein persönlicher Tipp: Auf der Westseite des Hesselbergs gibt es eine wunderschöne, natürliche Terrasse mit einem traumhaften Blick Richtung Baden-Württemberg. Ein paar Bänke sind dort aufgestellt und auch eine kleine, offene Schutzhütte. Hier lässt sich wunderbar die Zeit vergessen.

Dieser Ausblick ist einzigartig: Auf dem „Westbalkon“ des Hesselbergs lässt sich die Zeit vergessen.
Aber auch vom Wörnitzgrund aus bieten sich faszinierende Ausblicke auf die herrliche Landschaft rund um den Hesselberg. Wer in Wittelshofen aussteigt und Richtung Limeseum läuft, hat den imposanten Berg im Rücken. Oberhalb von Aufkirchen – in der Nähe des Sportplatzes – lässt sich gemütlich in der Wiese rasten. Der Hesselberg präsentiert sich vor einem in seiner ganzen Pracht.
Ich persönlich kann mich an dieser Gegend nicht sattsehen. Es gibt immer Neues zu entdecken. Der Hesselberg wird nie langweilig. Die Ausblicke sind spektakulär, die Gestaltungsvielfalt ist enorm. Vor allem der neue Hesselberg-Limes-Express eröffnet neue Möglichkeiten für alle Ansprüche.

Markenzeichen des Hesselbergs ist die große Antenne nahe des Gipfels.
Alle Infos zum Hesselberg-Limes-Express sind zu finden auf https://www.vgn.de/freizeit/freizeitlinien/hesselberg-limes-express
Infos zum LIMESEUM: www.limeseum.de
Infos zu Freizeit und Gastronomie in Wassertrüdingen: www.wassertruedingen.de
Das Museum FLUVIUS in Wassertrüdingen bietet einen spannenden Blick in die Unterwasserwelt der Wörnitz: https://blog.fraenkisches-seenland.de/2017/11/museens-wert-das-fluvius-museum-fluss-und-teich-im-museums-check-infografik/
Schlosspark Dennenlohe: www.dennenlohe.de
Klosterkirche Auhausen: www.auhausen.info/Klosterkirche-Auhausen/