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NEU: Erlebnispfade im Fränkischen Seenland – Triesdorfer Baumpfad im Winter

Meinen ersten Beitrag hier beim Fränkischen Seenland nehm ich doch direkt mal zum Anlass eine neue Serie am Blog feierlich einzuleiten. Als Zweifachmami von einer Zwei- und einem Fünfjährigen sind wir, was Entdeckungsreisen in der Natur angeht, noch nicht so super mobil und eine mehrstündige Wander- oder Radltour ist einfach noch nicht so wirklich drin. Deshalb suchen wir oft nach kleinen Abenteuern in der Natur, welche man ohne große Vorbereitung ganz entspannt durchwandern und dabei auch noch etwas erleben kann. Und davon gibt es viele. Manche sogar direkt vor der Haustür. Und den Auftakt macht heute der Triesdorfer Baumpfad!

Ein Baumlehrpfad im Winter

„Finde deinen Baum und er sagt dir, wer du bist.“ – Zumindest verspricht mir das der 3 km lange Rundweg in Triesdorf. Unter 21 heimischen und südländischen Baumarten soll ich genau den Baum finden, welcher zu meinem Charakter passt. Dann wär ich gern ein Olivenbaum. Ich mag Oliven. 

Mit Mann und zwei Kindern lande ich also in Triesdorf, zur Identitätsforschung. Eigentlich ja mitten im Fränkischen Seenland. Aber irgendwie sieht hier alles recht wenig fränkisch aus. Statt urigen Fachwerkhäuschen findet man hier überall kleine barocke Schlösschen und statt zwangloser Obstwiesen, symmetrisch angeordnete Parkanlagen. Man hat hier irgendwie das Gefühl in einer eigenen kleinen Welt zu sein – als würde man über einen großen Campus im Jahre 1600 spazieren. Hinter jedem Gebäude verbirgt sich ein weiterer Tagungsraum, eine Schule oder sogar eine Fachakademie. Und irgendwie kommt bei mir sofort der Gedanke auf, wenn ich noch einmal studieren würde, dann hier. Triesdorf ist übrigens auch der kleinste Ort Deutschlands, an dem es eine Hochschule gibt. 

Auf die Bäume fertig los!

Wir sind mit dem Auto nach Triesdorf gekommen und haben direkt an der Hauptstraße Nähe der „Reithalle“ geparkt. Hier ist nämlich auch der Startpunkt des Rundgangs. Man kann zwar auch mit dem Zug anreisen – Triesdorf hat wegen der vielen Studenten einen eigenen Bahnhof – allerdings ist dieser dann doch noch fast 3 km vom Rundgang entfernt

Am Startpunkt findet man einen Übersichtsplan des Weges und auch das Baumhoroskop, mit allen Bäumen, welche sich auf der Strecke verteilt befinden, ist dort erklärt. Laut dem keltischen Baumkreis teilt sich das Jahr in verschiedene Bereiche auf, wobei jedem Zeitabschnitt ein bestimmter Baum mit einer bestimmten Charaktereigenschaft zugeordnet ist. Wenn du also zum Beispiel am 6. Januar Geburtstag hast, bist du eine Tanne. Und außerdem sehr mystisch und gütig, so heißt es zumindest.

Leider gab es zu der Jahreszeit keine Prospekte mehr zum Mitnehmen – der Sohnemann hätte nämlich gern jeden Baum, den er am Rundweg gesehen hat, ordentlich abgehakt. Wir haben uns den Weg und das Horoskop dann aber einfach abfotografiert, was allerdings total unnötig war, wie sich herausgestellt hat, denn es war alles immer gut beschildert. Und auch mit unserem Kinderwagen war die Strecke absolut kein Problem. Bis auf zwei kleine Stufen zu Beginn ist alles super befahrbar und barrierefrei.

Gleich nach der „Reithalle“ passieren wir das „Rote Schloss“ und kommen zum Barockgarten. Natürlich blüht dort überhaupt nichts zu dieser Jahreszeit und auch alle Bäume sehen so kahl, für mich als Laien ein bisschen gleich aus… Aber die Anlage selbst ist sehr schön und direkt dahinter überrascht uns auch gleich ein erstes Highlight der Kinder: eine große Tigerente! Unsere Janosch Fans waren natürlich sofort begeistert.


 

Der Rundweg führt uns nun an mehreren Weihern entlang bis hin zum wunderschönen „Weißen Schloss“, in dem jetzt eine Fachakademie für Hauswirtschaft und Ernährung beheimatet ist. Der Sohn hat bis hier mittlerweile schon 9 Bäume gedanklich abgehakt. An jedem Baum befindet sich ein Hinweisschild mit den jeweiligen Merkmalen, Besonderheiten und natürlich der Charaktereigenschaft. 

Oliven im Winterschlaf 

Jetzt kam der zweite kleine Wermutstropfen, wenn man einen Naturlehrpfad über Bäume im Winter macht: Neben lauter blattlosen Ästen befinden sich natürlich auch alle südländischen Baumarten, in unserem Fall die Zypresse, Zeder, Olive & Feige, im Winterschlaf und sind irgendwo schön warm zum Überwintern untergebracht. Aber nicht so schlimm, der Schlosspark war trotzdem schön zum Durchspazieren und außerdem stand da ja auch noch der Triesdorfer Kärwabaum… Zählt man den jetzt mit?

Triesdorfer Baumpfad Weide

Hübscher Soloauftritt auf einer Insel mittem im Weiher. Im Sommer bestimmt eine AugenWeide… 🙂

Der letzte Teil vom Weg führt noch einmal am Wasser entlang durch mehrere romantische Alleen, vorbei am etwas abseits gelegenen “Hofgartenschloss“ und wieder zurück Richtung „Reithalle“. Ich habe dann fast am Ende des Rundgangs doch noch meinen persönlichen Charakter-Baum gefunden. Zumindest laut Baumhoroskop. Eine Ulme. Ehrlich gesagt weiß ich nicht einmal wie eine Ulme in voller Blüte so richtig aussieht. Aber mit der Beschreibung „Die gute Gesinnung“ kann ich dann doch ganz gut leben. 


Highlights der Kinder

  • riesige Tigerente zum Daraufsetzen
  • Fledermausversteck an einer Scheune
  • Picknick am Weiher (inklusive Steine aufs Eis werfen)
  • großes Insektenhotel
  • Bäume zählen (nächstes Mal mit Stift und Zettel)


Mehr Informationen

  • Start- und Endpunkt des 3 Kilometer langen Rundwegs: Reithalle in Triesdorf/Weidenbach
  • Die Macherinnen des Pfades bieten ab dem Frühjahr auch Führungen zum Thema „Mythos Baum“ an. Dabei werden Geschichten oder Gedichte gelesen.
  • Mehr Informationen über das Bildungszentrum Triesdorf und welche Schulen dort vertreten sind, finden Sie hier.

 

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2 Gedanken zu “NEU: Erlebnispfade im Fränkischen Seenland – Triesdorfer Baumpfad im Winter”

  1. Great content! Super high-quality! Keep it up! 🙂

  2. Anja sagt:

    Hallo Julia plus Familie, dankeschön für den Beitrag und die schönen Fotos. Schön anzusehen und spaßig zu lesen! Und natürlich zählt man in Franken den Kärwa Baum mit!!
    Liebe Grüße aus Absberg.

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