Überall im Fränkischen Seenland stehen sie: Food-Automaten. Mit verschiedenstem kulinarischem Inhalt. Milch (sogar Goldene), Wurst, Fleisch, Käse und vieles mehr stehen rund um die Uhr zur Verfügung. Aber: Ob man mithilfe der Automaten auch ein Drei-Gänge-Festtagsmenü zaubern kann? Wir haben uns auf Food-Automaten-Tour durch das Fränkische Seenland gemacht und das versucht.
Auf diese Tour habe ich mich wirklich sehr gefreut: Eine Rundfahrt durchs Fränkische Seenland mit der Mission Essen zu finden. Wir lieben Essen! Und wenn es aus der Region kommt – noch besser. Wir haben uns vorneweg ein bisschen überlegt, was wir kochen könnten. Eine Suppe wäre schön. Vielleicht Fleisch? Kartoffeln bekommen wir bestimmt auch irgendwo. Und Nachtisch? Lassen wir uns überraschen.
Goldene Milch aus Pfofeld
Wir starten in Richtung Brombachsee. Unterwegs fällt uns ein, dass unsere Milch aus dem Dorfladen aus Pfofeld vom Moarbauern kommt. Das liegt quasi auf dem Weg. Also machen wir einen Abstecher dorthin. Hier in Pfofeld bei der Familie Rottenberger bekommen wir aber nicht nur Milch. Die Familie bietet auch einen kühlen Kaffee, Schokomilch und sogar eine goldene Milch an. Letztere ist mit Kurukuma, Zimt, Ingwer, Kardamon und braunem Zucker gemischt und wurde offenbar zusammen mit einer Kinesiologin entwickelt. Die goldene Milch soll ein „Zaubertrank“ für Energie und Gesundheit sein. Das müssen wir auf jeden Fall probieren. Wir bekommen außerdem Honig, Nudeln, Kartoffeln, Wurst vom örtlichen Metzger und sogar Grillfleisch. Eigentlich könnten wir uns hier schon beinahe komplett versorgen. Aber wir wollen ja noch mehr probieren. Also belassen wir es bei der Milch und fahren weiter in Richtung Brombachsee.
Käse in allen Variationen
Über Absberg kommen wir nach Hagsbronn. Direkt an der Straße steht hier eine kleine Hütte vom Biohof Scheuerlein. Dort können wir frische Milch zapfen. Aber was echt überraschend für uns ist, ist die große Käseauswahl. So viele verschiedene Sorten. Wir holen uns ein riesiges Stück. Aber auch hier könnten wir uns schon komplett für ein Menü eindecken. Nudeln, Eier, Kartoffeln, Honig und Wurst warten im Automaten auf Käufer. Langsam bekommen wir Hunger. Trotzdem wandert der Käse in die Kühltruhe im Kofferraum. Wir gucken noch um die Ecke und entdecken ein paar Kälbchen, die in der Sonne dösen. Gegenüber ist der Hühnerfreilauf. Die Tiere müssen momentan wegen der Geflügelpest aber im Stall bleiben.
Noch mehr Foodautomaten:
Wir konnten leider nicht alle Food-Automaten im Seenland auf einmal besuchen. Die Auswahl ist sicherlich nicht vollständig und deshalb unsere Bitte: Gebt uns in den Kommentaren bescheid, wo wir die leckeren Produkte noch erwerben können?
- Almtühltaler Wiesen Ei, Dittenheim: Eier, Nudeln, Hühnersuppe und vieles mehr
- „Der kleine Hofladen“, Theilenhofen: gleiches Sortiment wie in Schlungenhof (siehe Text)
- Kraut aus Heglau in Heglau
- Marie’s Landgenuss, Merkendorf: Eier, Nudeln, Fleisch, Sauerkraut, Geräucherte Forellen und vieles mehr
- Wald-O-Mat, Wald bei Gunzenhausen: Alkoholfreie Getränke, Eier, Grillfleisch und vieles mehr (siehe Text)
- Milchautomat Lindenhof, Burgsalach
- Bauernfhofeis vom Werzingerhof, Wernfels
- „Moarbauer“ Familie Rottenberger, Pfofeld: Kaffee, Milch, Grillfleisch und vieles mehr (siehe Text)
- Milchtankstelle vom Biohof Scheuerlein, Hagsbronn: Milch, Käse, Honig und vieles mehr (siehe Text)
- Fries-Beef: Rindfleisch aus Wassermungenau
- Kartoffeln in Wassermungenau (gleich an der Tankstelle)
- Kleiner Hofladen in Altmühlfranken, Schlungenhof: gleiches Sortiment wie in Theilenhofen (siehe Text)
- 24-Stunden-Selbstbedienungs-Hofladen, Bammersdorfer Weideei: Käse, Eier, Leindotterprodukte….
- Hofladen-Automat Sammenheimer Weideei: Eier, Nudeln, Eierlikör…
- Metzgerei Guthmann, Heidenheim
- Metzgerei Sand, Ornbau
- „Zwicks-auf“, Haag
- Masken-Automat, Firma Verpa Gunzenhausen: FFP2 Masken und mehr
Der Eis-Himmel in Wernfels
Auf den nächsten Automaten freuen sich besonders die Kinder (und sind wir ehrlich: Nur deshalb sind sie bis jetzt so brav sitzen geblieben): Wir sind auf dem Weg über Spalt nach Wernfels. Und da gibt es Bauernhofeis vom Werzingerhof. (Achtung! Die Ortsdurchfahrt von Wernfels ist zur Zeit gesperrt. Man kommt nur aus Richtung Stiegelmühle zum Werzingerhof.) Der Bereich um den Food-Automaten ist sehr liebevoll gestaltet. Mit bunten Punkten, der Raupe Nimmersatt, Schmetterlingen, einer alten Schulbank – wunderschön. Und erst das Eis! Das wird als kleine Portion oder als Familienpackung verkauft. Wir sind im Eis-Himmel! Wir beschließen ein großes Eis für später als Nachtisch und ein kleines Eis für sofort zu kaufen. Schoko, Stracciatella und Veilchen Eis. Lecker!
Fränkische Longhorns in Wassermungenau
Jeder mit einem Eis in der Hand fahren wir weiter nach Wassermungenau. Dort wollen wir uns den Hauptgang für unser Menü organisieren. Direkt an der B466 verkauft die Familie Fries das Fleisch von ihren Kühen – rund um die Uhr im Automaten. Die Auswahl ist groß und jedes Stück Fries Beef sieht besser aus als das andere. Wir decken uns mit Rinderhüfte, Steak und kleinen Bratwürstchen ein. Und so langsam formt sich der Hauptgang. Steak mit Ofenkartoffeln. Perfekt! Die Kartoffeln bekommen wir direkt gegenüber, hätten wir aber auch schon vorher einpacken können.
Suppe und Eier aus Dittenheim, Fleisch und Wurst aus Wachstein
Was uns nun noch fehlt, ist eine Vorspeise. Die finden wir bei unserem vorletzten Stopp: dem „Kleinen Hofladen in Altmühlfranken“ in Schlungenhof direkt an der B13. Hier wird das Sortiment vom Altmühltaler Wiesen Ei angeboten – unter anderem Hühnersuppe. Lecker! Wir finden noch Osterereier und Energieriegel. Außerdem hat die Hofmetzgerei Kamm aus Wachstein einen Automaten für Fleisch und Wurst in der Hütte stehen. Und, welche Freude: Das Bauernhofeis vom Werzingerhof, gibt es auch hier. So nah.
Getränke vom Hesselberg und vom Brombachsee
Die letzte Station liegt für uns quasi direkt vor unserer Haustür: der Wald-o-Mat vom Walder Dorfladen. Dort holen wir uns Saft von hesselberger und eine Kirschlimo von Brombachseer. Außerdem für später noch Kekse und Toskana-Würstchen. Und damit steht unser regionales Drei-Gänge-Menü: Hühnersuppe, Steak mit Ofenkartoffeln und Eis.
Das Food-Fazit
Insgesamt sind wir rund 60 Kilometer durch das Fränkische Seenland gefahren und haben insgesamt etwa 70 Euro ausgegeben. Wir haben aber schnell gemerkt, dass wir tatsächlich nicht so weit hätten fahren müssen, um ein Essen zusammenzustellen. Ohne Supermarkt, komplett regional und rund um die Uhr. Das Einzige, was wir nicht bekommen haben, ist Salat und Gemüse. Den müssen wir uns also vorher besorgen. Wir haben natürlich nicht bis Ostern gewartet, um unsere Schätze zu verspeisen. Wir waren am Ende des Tages einfach zu hungrig.
Und was sollen wir sagen: Was für ein Festmahl! Ach ja und die goldene Milch: Die war ein überraschender Hochgenuss!