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Fahrrad-Quartett Fränkisches Seenland: Auf dem Rennrad die Region kennenlernen

Das Fränkische Seenland ist ein Paradies für Radfahrer. Aber Fahrrad ist ja nicht gleich Fahrrad! Darum stelle ich euch im Fahrrad-Quartett vier verschiedene Rad-Typen mit passenden Touren-Tipps vor. Wir beginnen rasant und schauen uns an, welche Strecken sich für das Rennrad-Fahren am besten eignen – und holen uns dafür Tipps von denen, die es wissen müssen: Triathleten vom Challenge in Roth.

Daniel Burmann ist der Geschäftsführer des Zweckverbands Altmühlsee und gemeinsam haben wir bereits dreimal in der Seenland-Staffel den größten Langdistanz-Triathlon der Welt in Roth bestritten. Daniel ist begeisterter Rennradfahrer und an den Wochenenden eigentlich meistens auf der Straße zu finden. „Fahrradfahren ist für den Menschen die effektivste Fortbewegungsmöglichkeit aus eigener Kraft. Das Rennradfahren ist besonders effektiv, da die Räder auf Leichtigkeit und Schnelligkeit ausgelegt sind, um zügig voran zukommen“, erklärt er den Reiz des Geschwindigkeitsrauschs auf zwei Rädern.

„Für mich ist das Fränkische Seenland ein regelrechtes Eldorado zum Rennradfahren.“

„Der Fahrrad-Boom ist natürlich auch im Fränkischen Seenland zu spüren“, hat er festgestellt und es wundert ihn überhaupt nicht: „Für mich ist das Fränkische Seenland ein regelrechtes Eldorado zum Rennradfahren. Es gibt total unterschiedliche Topographien und Landschaften, sogar der Baustil der Gebäude und der Dialekt der Menschen ändert sich bei einer Rennradtour im Fränkischen Seenland.“

Gemütlich oder anspruchsvoll: Für jeden was dabei

Neben vielen flachen Strecken gibt es auch zahlreiche Anstiege und Berge – je nach Geschmack und Fitnessstand lässt sich eine Tour individuell zusammenstellen. „Während zum Beispiel die Strecken im weiten Talraum der Altmühl sehr flach sind, gibt es im Spalter Hügelland, in der Hesselberg- und in der Mönchswaldregion, am Hahnenkamm und am Jura ein auf und ab mit anspruchsvollem Streckenprofil“, erklärt Daniel. Ganz wichtig für Rennradfahrer/innen: Im Fränkischen Seenland gibt es unzählige asphaltierte und gleichzeitig wenig befahrene Straßen (wer lieber über Stock und Stein oder Feldwege fährt, findet Tipps in den folgenden Artikeln über Gravelbikes und Mountainbiken).

„Der Weg ist das Ziel beim Rennradfahren.“

Auch die Kultur an der Strecke kommt nicht zu kurz: „Es gibt sehr interessante und geschichtsträchtige Orte und Städte sowie Burgen, Schlösser, Kirchen, Klosteranlagen, alte Römer- Kastelle und Römersteten“, weiß Daniel Burmann. Hier kann man auch gerne mal eine kurze Pause bei den Radtouren durchs Fränkische Seenland einlegen und dabei Geschichte, Kultur, Kulinarik und Menschen kennenlernen. „Einen Geheimtipp für eine Tour gibt es eigentlich nicht, da es überall schöne und ruhige Ecken gibt. Ich plane meine Touren nicht im voraus. Ich lege mir grobe Ziele fest und fahr dann einfach los. Die Straßen und Wege sind gut ausgeschildert. Der Weg ist das Ziel beim Rennradfahren.“

In Wolframs-Eschenbach

Dieses Motto lebt der Chef vom Zweckverband Altmühlsee auch bei seinen Runden vor der Haustür. „Obwohl ich im Fränkischen Seenland aufgewachsen bin,  entdecke ich bei jeder meiner zahlreichen Radtouren wieder neue Orte, Straßen und Wege und bin immer wieder aufs Neue fasziniert. So hab ich erst kürzlich wieder bei einer Tour ganz neue einsame Straßen und Täler am Hahnenkamm entdeckt.“

Abstecher in die Nachbarregionen

Diese abwechslungsreichen Landschaften und Orte zu erleben macht für Daniel auch die Faszination am Rennradfahren aus. „Man kann sie so hautnah mit allen Sinnen erleben und ist mitten drin, statt nur dabei. Ich glaube es gibt keine bessere Möglichkeit, die Region so intensiv wie mit dem Rennrad zu entdecken. Mag sein, dass man beim Wandern die Natur und Landschaft auch sehr intensiv erlebt, jedoch kann man mit dem Rennrad viel weitere Strecken bewältigen.“ 100 bis 150 Kilometer an einem Tag sollten eigentlich kein Problem sein – für einen Triathleten sowieso nicht, der ja an einem Tag 180 Kilometer rund um Roth strampelt. Und obwohl man innerhalb der „Grenzen“ des Fränkischen Seenlands etliche Kilometer abspulen kann, kommt man gerade mit dem Rennrad auch in die schönen Nachbarregionen wie das Romantische Franken, die Metropolregion Nürnberg, die Hesselbergregion oder das Altmühltal.

„Ich glaube es gibt keine bessere Möglichkeit, die Region so intensiv wie mit dem Rennrad zu entdecken.“

Aber natürlich muss man sich nicht zwingend an solchen Distanzen messen, sondern kann auch ganz locker loslegen. „Bei kleineren Touren fahr ich auch gerne mal eine kurze Tour direkt am See“, erzählt Daniel Burmann. In den letzten Jahren wurden die Uferwege rund um die Seen im Fränkischen Seenland zum größten Teil asphaltiert – der Altmühlsee und der Altmühlzuleiter zusammen haben zum Beispiel 23 asphaltierte Kilometer zu bieten.

Uferpromenade am Altmühlsee…

… oder auf dem Hauptdamm am Großen Brombachsee. Viele Wege sind mittlerweile asphaltiert und damit „rennradgeeignet“.

„Wer hier seine Ruhe haben will, sollte allerdings an bestimmten Tagen kommen“, rät Daniel: „Unter der Woche sind die Radwege rund um die Seen relativ wenig frequentiert. An Sonn- und Feiertagen sind die Uferwege dagegen sehr stark besucht.“

Tourenvorschlag: Altmühlsee mit großem Umgriff

Auch für Philipp Sand aus Ellingen ist das Fränkische Seenland das Heimat-Rennradquartier. Der 34-Jährige Triathlet hat bereits mehrmals als Einzelstarter beim Challenge in Roth teilgenommen und auch bei anderen Langdistanz-Triathlons – etwa dem traumhaften Iron Man in Mexiko. Er empfiehlt für eine ausgedehnte Rennrad-Tour folgende Route:

Rennrad-TourAltmühlsee und das Hinterland

„In Richtung Gunzenhausen-Altmühlsee fahre ich gerne. So gut wie alle Radwege sind geteert und beschildert. Man muss nur googeln „Gunzenhausen Auszeichnung Fahrrad“, da kommen gleich mehrere Berichte und das trifft auch aufs Rennrad zu. Man kann den Altmühlsee komplett mit dem Rennrad umfahren, weil er komplett geteert ist. Wer es flach möchte, kann auch am Altmühlradweg weiterfahren, der ist bis Ansbach geteert. Ich fahre gerne parallel zur Altmühl auf der Straße ab Bubenheim über Trommetsheim – Meinheim oder Alesheim – Ehlheim – Dittenheim und ab da kann man auch auf dem geteerten Radweg fahren. Da geht es dann schön nach Windsfeld, Aha und weiter nach Gunzenhausen. Wer seine Tour verlängern möchte, der kann auch einfach Richtung Sammenheim – Gnotzheim weiterfahren. Da geht es dann auf der „normalen“ Straße weiter, es ist aber sehr wenig Fahrzeugverkehr und man kann mit dem Rennrad gut fahren. Je nach Geschmack kann man da bis Unterschwaningen oder an den Hesselberg fahren – kommt drauf an, auf wieviele Kilometer man Lust hat. Aber ein 100er ist etwa von Weißenburg aus locker drin! Die Beschilderung ist top und man ist immer schnell und einfach wieder zurück. Am Rückweg über die Staatstraße von Cronheim aus, bekommt man linksseitig auch den ersten schönen Blick auf den Altmühlsee. Ich fahr dann gerne halb um den Altmühlsee rum bis Muhr am See. In Muhr kann man dann schön beim Café Herzog ’nen kleinen Kaffeestop machen. Der Rückweg Richtung Weißenburg geht dann über Büchelberg, Eichenberg. an Brand vorbei. über die B466 hoch nach Gräfensteinberg. Der Berg zieht sich zwar etwas, aber da oben hat man einen wunderbaren Blick. Oben hat man dann freie Auswahl: Entweder links halten Richtung Kalbensteinberg und Spalt, ich fahre gerne geradeaus weiter über Geiselsberg nach Absberg. Auf der Strecke hat man dann einen sehr schönen Blick auf den Kleinen und Großen Brombachsee. Wenn man noch ein paar Höhenmeter mitnehmen mag, dann fährt man in Absberg geradeaus und fährt am Igelsbachsee runter und wieder hoch nach Stockheim weiter über Großweingarten. Ich fahre sehr gerne von Absberg nach Langlau und von da aus über Pleinfeld heim. Die Strecke ab Langlau. parallel zum See. ist auch gut beschildert und komplett geteert und vor allem schön flach. Am Ende einer Tour ist es doch schön, etwas lockerer heimzukommen.“

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Eine Tour im Fränkischen Seenland, die der Rennrad-Profi also wärmstens empfiehlt und selbst gerne und oft fährt: „Viele geteerte Straßen, gute Beschilderung und weniger Verkehr – außer am Wochenende natürlich.“

Tipps für Rennrad-Einsteiger

Zum Schluss gibt Daniel noch ein paar Tipps für alle, die das Rennrad-Fahren neu ausprobieren wollen: „Man braucht eigentlich nicht viel, um loslegen zu können. Einstiegsräder gibt es schon für ca. 1.000 Euro, gebraucht auch noch günstiger. Nach oben hin gibt es natürlich auch hier keine Grenzen. High-End Rennräder mit Carbon-Rahmen und edelsten Komponenten kosten mehrere tausend Euro. Es gibt viele Rennrad-Enthusiasten, die die Rennräder als Sammelleidenschaft entdeckt haben und die hochwertigen und zum Teil seltenen Räder an die Wand hängen um dort bewundert zu werden.“ Eine Auflistung gut sortierter Fahrradfachgeschäfte im Fränkischen Seenland findet ihr am Ende des Artikels.

„Man braucht eigentlich nicht viel, um loslegen zu können.“

„Zudem benötigt man möglichst eng anliegende Funktionskleidung, einen Helm, eine Sonnenbrille und man kann schon loslegen. Rennradschuhe mit Klickpedalen sind von Vorteil. Es geht aber am Anfang auch mit Sportschuhen und normalen Pedalen“, so der Tipp vom Radprofi. Leider ist mittlerweile auch der Hinweis auf „Corona-Tauglichkeit“ wichtig: Rennradfahren kann mach auch während Corona ohne Infektions-Risiken, alleine als Individualsport. „Aber auch hier ist es so, dass es zu zweit oder in der Gruppe mehr Spaß macht“, wirft Daniel ein.

Zum Schluss wirbt der begeisterte Radfahrer noch einmal so richtig für sein liebstes Hobby: „Neben dem Gefühl der Freiheit hat das Rennradfahren auch was Meditatives: Beim Rennradfahren kann man sehr gut über sich, Gott und die Welt nachdenken. Dies wirkt sehr entspannend und man kann den Alltagsstress gut hinter sich lassen. Man braucht keinen Kurs oder dergleichen, man schwingt sich einfach auf den Sattel und nach kurzer Zeit bekommt man ein breites Grinsen, wenn die schöne Landschaft an einem vorbeizieht.“


Rennradfahren – weitere Infos

 


Gut sortierte Fahrradgeschäfte und -Werkstätten (teilweise auch mit Verleih):


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