Mein erster Biergarten-Test führt mich an den Altmühlsee. Am Westufer liegt das „Haus am See“ – früher als Kiosk-Wald bekannt. Sofort sticht ins Auge: Hier hat sich richtig viel getan. Grund dafür ist ein Pächterwechsel. Das Gunzenhäuser Gastronomen-Ehepaar Chantalle und Markus Hofer hat das „Haus am See“ übernommen. Sie sind keine Unbekannten im Fränkischen Seenland. Zwei Restaurants betreiben sie in der Innenstadt von Gunzenhausen, weitere „Haus am See“-Stationen gibt es am Brombachsee und am Hahnenkammsee. Die Erwartungen sind also entsprechend.
Ambiente
Der ehemalige „Walder-Kiosk“ hat nicht nur einen neuen Anstrich bekommen. Insgesamt präsentiert sich die gesamte Location nach der aufwändigen Umgestaltung freundlicher, gemütlicher und vor allem auf der Höhe der Zeit. Was sofort ins Auge sticht ist die neue Ausgestaltung im Innenbereich. Bisher erinnerte die eher an die Essenausgabe und den Speiseraum einer in die Jahre gekommenen Jugendherberge. Nun ist es hier modern und zugleich gemütlich gestaltet. Die Hofers beweisen – wie in ihren Restaurants in Gunzenhausen – Geschmack bei der Auswahl der Möbel und Deko-Elementen. Der Innenbereich, samt Theke, wirkt sauber und freundlich. Die Bestuhlung im Biergarten besteht erfreulicherweise aus den klassischen Stühlen und Tischen in Holz. Der gepflasterte Außenbereich wirkt zwar etwas steril, lässt sich so aber besser sauber halten. Auf den Stühlen sorgen schöne Kissen für längere Verweildauer, die Tische sind mit Topfblumen geschmückt. Im unteren Bereich der Terrasse laden Lounge-Möbel zum Sitzen ein – herrlicher Blick auf den Altmühlsee garantiert.
Service
Das Personal hinter der Theke arbeitet mit viel Freundlichkeit und vor allem sehr flott. Bei meinem Besuch herrschte kein großer Andrang. Doch ich habe auch schon woanders Personal erleben dürfen, das bereits bei geringer Kundenfrequenz ins Schleudern kam. Im „Haus am See“ hat man als Gast das Gefühl, die Crew ist motiviert und eingespielt. Besonders positiv fiel auf: Im „Haus am See“, Altmühlsee ist Selbstbedienung. Für einige Gäste gilt das aber offenbar nicht mehr nach dem Verzehr und so bleibt leider das Geschirr auf den Tischen stehen. Doch kaum waren die Gäste weg, räumte eine Mitarbeiterin die Tische ab, reinigte sie und brachte alles wieder in Ordnung.
Getränke
Fangen wir beim Bier an: Das helle Spalter fließt vom Fass ins Glas. Mein Exemplar hatte eine schöne Schaumkrone und war bestens gekühlt. Angeboten wird auch das Spalter Brombachseer Hell aus der Flasche, das Spalter No.1 und Gutmann Weizen. Hier ist das „Haus am See“ sehr regional aufgestellt. Auch bei den nichtalkoholischen Getränken zeigt man sich mit Spalter, Hesselberger und Frankenbrunnen der Region verbunden. Verschiedene Kaffees stehen zudem auf der Getränkeliste, Weine und auch Cocktails und Longdrinks für den Start in einen lauen Sommerabend.
Speisen
Im „Haus am See“ dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Liebhaber fränkischer Küche können sich unteranderem zwischen fränkischen Bartwürsten und – so war es am Tag meines Besuchs – Schäufele entscheiden. Auch Schweinebraten stand auf der Tafel. Natürlich werden aber auch als Klassiker Currywurst, Schnitzel, Käsespätzle, Spaghetti, Fish-Nuggets und mehr angeboten. Auch die Salatauswahl ist umfangreich: Salat „Marrakesch“ mit Falafel, Salat „Griechisch“ mit Feta und Oliven, „Salat „Italienisch“ mit Käse, Schinken und Ei. Wer nicht auf Fleisch steht, muss im „Haus am See“ nicht hungern: Auch Suppen sind zu haben. In der Vitrine wurden außerdem sehr lecker aussehende Kuchen angeboten. Das Wirtsehepaar Chantalle und Markus Hofer beziehen ihr Fleisch von der Gunzenhäuser Metzgerei Arnold, das Gemüse wird aus dem Knoblauchland bei Nürnberg geliefert.
Familienfreundlichkeit
Besser kann es nicht sein. Direkt neben der Terrasse können sich Kinder an verschiedenen Spielgeräten austoben. Eltern haben den Nachwuchs gut im Blick. Die Essenauswahl im „Haus am See“ ist so gestaltet, dass jede Familie auch für die Kleinen etwas finden wird.
Besonderheiten
Die Lage ist einmalig schön. Leicht erhöht über dem Wasser bietet das „Haus am See“ absolutes Urlaubsfeeling. Der Blick auf den See ist großartig. Zwar hat man am Abend den Sonnenuntergang im Rücken, das Lichtspiel ist aber hinreißend schön. Cocktail bestellen und einfach nur genießen.
Preis/Leistung
Billig ist es nicht im „Haus am See“. Wer aber Qualität haben möchte und bereit ist, dafür zu zahlen, wird nicht enttäuscht. Das Preis-Leistungsverhältnis passt absolut. Beispiele: Große Currywurst mit reichlich Pommes 9,90 Euro, Bratwürste mit Kraut 8,90 Euro, verschiedene Salate für 11,90 Euro. Bei den Getränken wird die Halbe Spalter Hell vom Fass für 3,90 Euro angeboten, ein Tafelwasser 0,5 kostet 2,90 Euro, ein Merlot 0,2 4,90 Euro, Kaffee groß 3,80 Euro. Mit Blick auf Ambiente, Personal, Größe und Qualität von Speisen und Getränken gehen die Preise in Ordnung.
Öffnungszeiten und weitere Infos:
www.das-hafner.de/hausamsee/