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Der Gelbe Berg – Aussichtspunkte im Fränkischen Seenland

Wer hier oben steht, dem liegen Altmühlsee und Gunzenhausen zu Füßen, der hat einen traumhaften Blick auf die in Richtung Süden fließende Altmühl und entdeckt am Horizont die wuchtige Festungsanlage der Wülzburg über Weißenburg. Einmal oben auf dem Gelben Berg angekommen, fällt es schwer, sich wieder von diesem großartigen Panorama loszueisen.

Der Gelbe Berg ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

Harmloser Berg – großartige Aussicht

Der Gelbe Berg kommt recht harmlos daher. Ein echter Gipfel ist nicht auszumachen. Wer aber von Gunzenhausen kommend auf den langgezogenen Höhenzug des Hahnenkamms blickt, der entdeckt zwischen Dittenheim und Gnotzheim eine Freifläche. Während der Höhenzug des Hahnenkamms mit Bäumen bewachsen ist, fällt die Freifläche sofort ins Auge. Und tatsächlich: die gelbe Färbung ist nicht zu leugnen.

628 Meter geht es hier in die Höhe – also knapp 200 Meter über das Niveau der unten am Gelben Berg liegenden Orte Dittenheim oder Sammenheim. Der Hahnenkamm zieht sich aber hier relativ gleichmäßig ohne große Höhenunterschiede entlang. Den Gelben Berg auszumachen, ist also nicht schwer. Ihn zu erreichen ebenso wenig. Mit Rad oder Auto geht es auf die Staatstraße 2230. Zwischen Dittenheim und Meinheim biegt die Staatsstraße 2384 nach Heidenheim ab. Nach nur wenigen Kilometern ist auf der sanft ansteigenden Straße der Parkplatz unterhalb des Gelben Bergs zu erreichen. Von hier aus führen verschiedene Fußwege auf das Plateau – Verlaufen ausgeschlossen.

Der Gelbe Berg liegt im Südwesten des Fränkischen Seenlands und ist auf dieser Karte mit einem roten Punkt markiert.

Berg wurde vor tausenden Jahren besiedelt

Der Gelbe Berg ist ein idealer Aussichtspunkt, da drei seiner Seiten abrupt steil abfallen und nur eine flach mit dem Hahnenkamm verbunden ist. Es gibt zwar auf den Plateaus einige Bäume, aber nicht durchgehend. Der größte Teil ist mit Trockenrasen bedeckt. So bietet sich eine fantastische Aussicht ins Tal.

Schon früh war dieser markante Punkt besiedelt. So soll das Plateau schon im 10.Jahrhundert vor Christus mit Mauern befestigt gewesen sein. Grabungen vor rund 100 Jahren erbrachten zahlreiche Funde, die meisten von ihnen sollen aus dem 4. und 5.Jahrhundert stammen. Steinbeile und Hornstein-Pfeilspitzen waren mit dabei. Sie lassen auf eine Besiedlung des Berges bereits seit der Jungsteinzeit schließen. Vermutet wird auch eine Gießereiwerkstatt während der Bronzezeit auf dem Gelben Berg. Auf eine Besiedlung in der Hallsteinzeit ab 800 vor Christus deuten Armringe, Keramikreste und Nadeln hin.

Bis in das Nürnberger Land reicht der Blick vom Gelben Berg.

Forscher gehen davon aus, dass eine Burg auf dem Berg den Alemannen als Stammesmittelpunkt diente und von dort aus die Besiedlung der Gegend organisiert wurde. Der Ringwall lässt sich noch heute gut erkennen. Um 500 nach Christus endete die Besiedlung des Gelben Berg, als die Franken die Alemannen unterwarfen.

Bekannt ist das Plateau in der Region allerdings nicht nur als Gelber Berg sondern auch als Gelbe Bürg. Bei diesem Namen wird von einer alten Burg ausgegangen, die einem gewissen Gebo zugeordnet wird. Aus Gebenbürg wurde im Laufe der Jahrhunderte die Gelbe Bürg. Der heute geläufige Name Gelber Berg dürfte auf die rot-gelb schimmernde Farbe des Eisensandsteins zurückzuführen sein.

Der Altmühlsee von oben.

Einfache Wanderung auf den Berg

Es ist fast zu schade, mit dem Auto anzureisen und nur die wenigen, verbleibenden Meter bis auf das Plateau zu laufen. Sehr schön ist der Weg vom kleinen Ort Sammenheim aus. Auto in der Ortsmitte parken und dann immer den Gelben Berg im Blick loswandern. Das Ziel ist nicht zu verfehlen, die Wege auf den Bergrücken sind gut auszumachen. Langsam öffnet sich mit jedem Höhenmeter der Blick hinein in das Altmühlfränkische.

Verschiedene Wanderwege führen auf den Gelben Berg.

Trockenrasen überzieht das Plateau des Gelben Bergs. Wer sich für Pflanzen interessiert, entdeckt hier ein kleines Paradies. Weißdorn, Schlehe und Wildrose sind hier zu finden, ebenso wie Küchenschellen, Mauerpfeffer, Berg-Gamander, Nelken, verschiedene Thymianarten, Silberdisteln, Gefranster und Deutscher Enzian, Frühlingsenzian und Sternaster. Verschiedene Schmetterlingsarten fühlen sich in dieser Umgebung sehr wohl wie zum Beispiel Bläulinge und Blutströpfchen.

Picknickdecke und ein paar Leckereien einpacken und die großartige Aussicht vom Gelben Berg genießen.

Blick reicht bis hinter Nürnberg

Der Ausblick vom Plateau lässt einen kaum mehr los. Der Blick schweift vom Altmühlsee und Gunzenhausen im Norden bis zur Wülzburg im Süden. Bei guter Sicht sind die Höhenzüge der Fränkischen und der Hersbrucker Schweiz auszumachen. Der Gelbe Berg hat Charakter. Ob mit Schnee, in der ersten Frühlingssonne, an heißen Sommertagen oder bei windigem Herbstwetter. Der Gelbe Berg ist immer ein lohendes Ausflugsziel. Mein Tipp: Picknickdecke einpacken, ein paar Leckereien und Getränke – und die Aussicht genießen.

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