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Sightsleeping: Die ungewöhnlichsten Übernachtungen im Fränkischen Seenland

Baumzelt, Holzfass, Tipi, Burg oder Schloss: Zwischen Brombachsee, Altmühlsee, Rothsee und Dennenloher See gibt es allerlei ungewöhnliche Möglichkeiten, seine Nacht zu verbringen. Sightsleeping nennt man das im Touristiker-Neudeutsch – also Sightseeing und Schlafen in einem. Packt Pyjama und Nachttopf ein, denn hier kommen sie: die außergewöhnlichsten Schlafmöglichkeiten im Fränkischen Seenland. Gute Nacht!

Nächtliches Abhängen im Baumzelt

Was war das? Ein Knacken, ein Rascheln, ein Plätschern. Wir starren angestrengt in die Dunkelheit, aber natürlich erkennen wir nichts. Denn hier mitten im Wald, am Ufer des Kleinen Brombachsees, ist ein ziemlich stockfinsterer Ort. Und an diesem Ort schweben wir irgendwo zwischen ein paar Bäumen, zwei Meter über dem Waldboden.

Meine Schwester, die alte Pfadfinderin, war sofort begeistert von der Idee, eine Nacht im Baumzelt auf der Zeltwiese in Absberg zu verbringen. Und so liegen wir also mit einer Tüte Chips in unserem Baumzelt und lauschen den Geräuschen, die uns umgeben. Anfangs ist es ziemlich unheimlich, doch schon nach kurzer Zeit fühlen wir uns in unserem schwebenden Bett mitten in der Natur vollkommen behaglich und schlafen wie kleine Murmeltiere.

Vier Baumzelte gibt es derzeit im Wald neben dem Zeltplatz und zwei von ihnen haben sogar direkten Seeblick mit eigenem Zugang zum Wasser. Der Vorzug dieser Baumzelte zeigt sich spätestens am frühen Morgen, als wir vom Sonnenaufgang über dem See geweckt werden. So könnte von mir aus nun jeder Tag anfangen!


  • Wo: Zeltwiese Absberg auf der Badehalbinsel Absberg am Kleinen Brombachsee
  • Mitbringen: Schlafsack, Kissen, Taschenlampe, Nachttopf (der Weg zum nächsten Klo ist weit!), Stechmücken-Abwehr-Spray, Begleitung mit ruhigem Schlaf (Herumwälzen lässt das Baumzelt ordentlich wackeln)
  • Der besondere Kick: Vorher den Horrorfilm Blair Witch Projekt anschauen.
  • Info: www.zeltwiese-absberg.de 

Ritterliche Schlafstätte auf Burg Abenberg

Es gibt so einige Burgen und Schlösser im Fränkischen Seenland, doch nur ganz wenige laden zum Übernachten ein. Die einen sind verlassene Ruinen und daher etwas zugig und ungemütlich, die anderen sind in Privatbesitz und wer nicht zufällig den Schlossherren kennt, wird wohl kaum eine Möglichkeit haben, dort zu nächtigen.

Fotos: Burghotel Abenberg

Eine Ausnahme ist die Burg Abenberg im gleichnamigen Städtchen im Landkreis Roth. Die malerische Festung beinhaltet nämlich ein Hotel mit insgesamt 22 Zimmern. Das Hochzeitszimmer, das Deluxe-Zimmer und vier weitere Doppelzimmer befinden sich direkt im imposanten „Schottenturm“ der Burg, die restlichen Zimmer liegen im Gästehaus unterhalb der Burg.

Wer hier sein Haupt ritterlich zur Ruhe bettet, tut das in einem grandiosen Ambiente. Bei der Einrichtung der Zimmer hat man das Burg-Thema gekonnt aufgegriffen, ohne ins Kitschige abzufallen. Als Bonuspunkt kommt der herrliche Ausblick von der Burg über das umliegende Land und Geschichtsfreaks werden sich freuen, dass die Historie des Gemäuers bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht.


  • Wo: Burg Abenberg in Abenberg, Landkreis Roth, etwa zehn Kilometer nördlich des Brombachsees
  • Mitbringen: Met (Honigwein), Trinkhorn, Mittelaltermusik-Playlist, Interesse an Geschichte
  • Der besondere Kick: Nachts im Dunkeln durch die Burg geistern. Buhuuuu!
  • Info: www.hotel-burg-abenberg.de

Glamping: Zwischen Glamour und Camping

Noch so ein neudeutsches Touristiker-Wort: Glamping. Das ist Camping, nur halt hipper, cooler, glamouröser. An Stelle von Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil rücken außergewöhnliche, aber dennoch kleine und naturnahe Unterkünfte. Ausgestattet sind die meistens mit richtigen Betten, Sitzgelegenheiten, Licht und Stromanschluss. In besonders glücklichen Fällen gibt es sogar eine Heizung oder Koch- und Waschmöglichkeiten.

Fotos: ZV Brombachsee

Auch im Fränkischen Seenland kann man auf ein paar Campingplätzen solche Mietunterkünfte buchen. Mit dabei ist etwa ein Safari-Zelt, ein umgebauter Zirkuswagen, Hütten im Western-Camp, ein Campingfass (jawohl, ein Fass!) oder kleine Hütten, die irgendwie wie Hobbit-Behausungen aussehen. Glamping ist auf jeden Fall eine erfrischende Mischung aus naturnahem Minimalismus und Komfort – geeignet für alle, für die Zelten zu bäh ist, die aber weder Wohnwagen noch Wohnmobil besitzen.


  • Wo: Waldcamping Brombach in Pleinfeld am Großen Brombachsee (Safari Zelt, Campingfässer, Zirkuswagen, Troll-Hütten, Pod-Hütten), SeeCamping Langlau (Campingfässer) oder SAN-Shine-CAMP (Westernhütten) am Kleinen Brombachsee
  • Mitbringen: Rollkoffer, Bettwäsche, Belletristik, Brettspiele, eine Flasche erlesenen Wein
  • Der besondere Kick: Um sich Respekt bei den „richtigen“ Campern zu verschaffen, einfach mal im Winter buchen! Das hat dann wenigstens noch einen kleinen Hauch von Abenteuer.
  • Info: www.waldcamping-brombach.de, www.seecamping-langlau.de, www.san-shine-camp.de

Fürstliche Ruhe im Schloss Dennenlohe

Hab ich vorhin noch gesagt, die meisten Schlösser sind im Privatbesitz und die Hausherren wären lieber unter sich? Tja, vergesst diese Pauschal-Aussage mal ganz schnell wieder. Robert und Sabine von Süsskind öffnen ihr malerisches Schloss Dennenlohe gerne auch für Besucher.

Man kann durch den gigantischen Landschaftspark schlendern, der einer der schönsten Gärten im ganzen Seenland ist. Man kann das im Schloss untergebrachte Oldtimer-Museum besuchen oder im Orangerie-Café einen Cappuchino schlürfen. Und: Man kann im Schloss übernachten.

„Wenn Sie Urlaub auf Schloss Dennenlohe machen, egal ob eine Nacht oder zwei Wochen, sind Sie  immer unser persönlicher Gast. Dennenlohe ist mehr ein Privathaus als ein Hotel im üblichen Sinne“, sagen die Gastgeber. Alle 15 Zimmer auf Schloss Dennenlohe sind persönlich und individuell von Baronin und Baron Süsskind eingerichtet. Das Frühstück wird entweder im gemütlichen Gartensaal oder Garten auf der Schlossterrasse serviert. Hausgast in einem echten Schloss – wer kann da nein sagen?

Ein Aufenthalt im Schloss Dennenlohe lohnt sich übrigens insbesondere für Tierliebhaber. Das Baronenpaar selbst besitzt derzeit sechs Hunde und freut sich auch über vierbeinige Gäste. Und da auch ein Reitstall zum Schloss gehört, können sogar eigene Pferde mitgebracht werden.


  • Wo: Schloss Dennenlohe in Unterschwaningen am Dennenloher See
  • Mitbringen: Pferde, Hunde, Gute Manieren, Siegelring
  • Der besondere Kick: Dem Hausherren Baron von Süsskind bei der Gartenarbeit helfen. 26 Hektar Park – ein Klacks.
  • Info: www.dennenlohe.de

Historische Nächte im Gasthof Gentner

„Wer den Gasthof betritt macht eine Zeitreise. Denn so, wie er heute aussieht, sah er schon im 19. Jahrhundert aus“, sagt Familie Gentner. Und hat Recht. Der Gasthof Gentner in Spielberg ist schon seit über 150 Jahren in Familienhand und wird liebevoll gehegt und gepflegt.

Und die Geschichte des Gutshofs reicht sogar noch weiter zurück: Im 17. Jahrhundert war er Bräuhaus und Bauhof des Schlosses Spielberg, das noch heute auf dem Berg oberhalb thront (und übrigens eine sehenswerte Kunstsammlung beherbergt).

Walburga Gentner und ihre Schwester Maria Braun-Gentner sind die Hausherrinnen im Gasthof .“Wir sind hier aufgewachsen und haben von unseren Eltern die Liebe zur fränkischen Heimat, zur Landschaft und zur Tradition erfahren“, sagen die beiden Frauen. Sie machen den Gasthof zu einem Ort für Genuss und Kultur und führen so ihre Familientradition fort.

Insgesamt warten sieben unterschiedliche Zimmer auf Übernachtungsgäste, die alle mit historischen Möbeln – aus Familienbesitz – eingerichtet sind. Absolut authentisch, urig und gemütlich. Eine Nacht im Gasthof Gentner ist wirklich eine Zeitreise!


  • Wo: Gasthof Gentner in Spielberg bei Gunzenhausen
  • Mitbringen: Schlafhäubchen, Langes Nachthemd oder lange Unterhosen, Hunger (das Restaurant ist hervorragend!), Gedichtband von Eduard Mörike
  • Der besondere Kick: Im DeLorean vorfahren und so tun, als wäre man Marty McFly auf einer Zeitreise.
  • Info: www.gasthof-gentner.de

Abenteuerliches Kampieren im Tipi

Als eine aufschlussreiche Quelle bei der Suche nach ungewöhnlichen Übernachtungen im Fränkischen Seenland erweist sich die Online-Plattform airbnb. Hier können Privatleute ihre Gästezimmer, Ferienwohnungen, Häuser oder andere Schlafmöglichkeiten für Urlauber anbieten – und zwischen schicken Lofts mit Seeblick und Urlaub auf dem Bauernhof habe ich doch tatsächlich eine typisch fränkische Behausung gefunden: Ein Tipi.

Das Indianerzelt steht auf einer Wiese nahe dem Hildhof und soll die Übernachtungsgäste – vor allem gestresste Großstädter – wieder der Natur näherbringen. „Im Tipi zu schlafen, gewärmt vom knisternden Feuer, draußen der Sternenhimmel, die Stille der Nacht-das alles ist ein sehr ursprüngliches, natürliches und gemütliches Erlebnis“, sagt Familie Grünsteidel, denen der Hildhof gehört. „Umgeben von Wiesen und Garten, kannst Du bei uns das einfache und naturnahe Leben genießen.“

Und wer dem Naturerlebnis noch eins oben drauf setzen will, kann auf dem Hildhof auch einen Selbstversorger-Kurs absolvieren.


  • Wo: Tipi auf dem Hildhof in Pfofeld, nahe Brombachsee
  • Mitbringen: Strohsäcke, Tierfelle, Feuerstein, Friedenspfeife, Gesichtsbemalung, Notfall-Nahrung (falls man beim Selbstversorger-Kurs durchfällt)
  • Der besondere Kick: Blutsbrüderschaft schließen. Aber obacht: Zum nächsten Krankenhaus ist es ein Halbtagesritt!
  • Info: www.hildhof.de

 

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