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Wassertrüdingen: Immer einen Besuch wert (auch ohne Gartenschau!)

2019 ist für Wassertrüdingen ein ganz großes Jahr: Vom 24. Mai bis 8. September ist die Stadt im Ausnahmezustand. Die Bayerische Landesgartenschau, im Gegensatz zur Bundesgartenschau auch „Kleine Gartenschau“ genannt, stellt die 6000-Einwohner-Gemeinde auf den Kopf. Zwei neu angelegte Landschaftsparks wurden über die Monate hinweg angelegt, und zigtausende Besucher werden in den Ort am Fuße des Hesselbergs strömen. Ein Mega-Projekt, das den Ort dauerhaft verändern wird. Aber: Wassertrüdingen hat noch weit mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Einen Rekord haben die Trüdinger schon jetzt aufgestellt: Das Städtchen ist die bisher kleinste Kommune in Bayern, die jemals die Kleine Gartenschau ausrichten durfte. Dabei ist „klein“ an der Landschaftsausstellung nun wirklich gar nichts. „Wassertrüdingen 2019“ ist ein ungeheuer zeit- und kostenaufwändiges Großprojekt. 

Hinter den Kulissen liefen die Vorbereitungen über Jahre auf Hochtouren, Trüdingen hat sich herausgeputzt. Die Arbeiten an den beiden neuen Landschaftsparks sind mittlerweile abgeschlossen. Der südlich der Altstadt gelegene Wörnitzpark bringt Hochwasserschutz und Naturgenuss zusammen, die ehemalige Deponie im Norden bekommt als Klingenweiherpark eine neue Bestimmung.  So erschafft man mit der Gartenschau nicht nur eine vorübergehende Aufwertung, sondern eine langfristige Verwandlung der gesamten Ortschaft. 

Allerdings lohnt sich ein Besuch in Wassertrüdingen nicht erst im nächsten Jahr. Abseits der Gartenschau hat das kleine Städtchen ein großes Freizeitpotpourri zu bieten. 

Rund um den Fluss: Museum Fluvius und Flussbad

Das Museum Fluvius Fluss und Teich (hier geht’s zur Infografik im Museums-Check!) präsentiert anhand vieler Mitmach-Stationen die Natur und Lebenswelt in der Wörnitz. Besucher lernen, wie die Fluss- und Teichwirtschaft Wassertrüdingen bis heute prägt und welche leckeren regionalen Fischgerichte in den Gasthäusern auf den Tisch kommen. Wer die Wörnitz lieber hautnah erleben möchte – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes – kann sich im neu gestalteten Flussbad erfrischen.

Trüdinger Figurentheater

Für strahlende Kinderaugen und staunende Münder sorgt das charmante Wassertrüdinger Figurentheater. Die Spielpuppen erzählen Geschichten aus fernen Ländern und von verzauberten Wesen, aber auch Grimms Märchen, Weihnachts- und Osterstücke sowie klassisches Kasperltheater kommen zur Aufführung. 

Von Karibik-Flair bis Nußmärtel-Treiben

Das ganze Jahr über gibt es jede Menge Veranstaltungshöhepunkte. Vom Kunsthandwerkermarkt bis zum Bikertreffen ist für jeden Geschmack etwas dabei. Mit dem Afrika-Karibik-Fest (18.-21. Juli 2019) wird Wassertrüdingen jährlich zu einem Mekka der Reggae-Musikszene. Nicht selten standen hier schon Nachfahren von Bob Marley und andere große Namen auf der Bühne, heuer gehören La Brass Banda und Mono & Nikitaman zu den Headlinern.

Beim Tough Mudder Hindernislauf kriechen unter den Jubelrufen des Publikums hunderte Sportler durch Matsch- und Schlammpfützen. Und im November  beleben die Mitglieder des Sportvereins einen uralten Brauch und treiben als schauerliche Nußmärtel in der Altstadt ihr Unwesen – ein bayernweit einzigartiges Spektakel! Die „braven“ Kinder und Erwachsenen haben nichts zu befürchten, für sie haben die Nußmärtel leckere Sachen im Gepäck. Aber wehe, wer nicht artig war. Dem wird der Hosenboden kräftig versohlt!

Wandern am Hesselberg und Käse machen

Der Hesselberg, nur weniger Kilometer von Wassertrüdingen entfernt, ist mit knapp 690 Metern der höchste Berg in Mittelfranken – und daher auch ein Paradies für Wanderer und Mountainbike-Sportler. Mit seiner teils kargen Landschaft und dem Magerrasen hat er eine eigenwillige Schönheit, eine Auszeichnung als eines der schönsten Geotope Bayerns geht daher auf sein Konto.

Erinnert ihr euch noch an mein Käse-Seminar, das ich im Herbst besucht habe? Auch die Schmalzmühle liegt unweit von Wassertrüdingen, und dort lernt man an einem unterhaltsamen Abend beim Schmalzmüller die Geheimnisse der Käse-Herstellung.

Römerpark Ruffenhofen und Schlossgarten Dennenlohe

Ebenfalls in direkter Umgebung von Wassertrüdingen befindet sich der Römerpark mit Limeseum Ruffenhofen, ein sehr sehenswertes Museum mit Parkanlage. Hier dreht sich alles um den Limes und Römer in der Region. Das Limeseum wurde 2012 erbaut und 2015 für den Europäischen Museumspreis nominiert. Kein Wunder, denn schon die Architektur ist sehenswert: Das halbrunde Gebäude erinnert stark an ein römisches Amphitheater, und die Aufbereitung der Informationen anhand des römischen Soldaten December ist lebensnah und anschaulich.

Lohnenswert ist immer auch ein Abstecher in den Schlosspark Dennenlohe. Der 26 Hektar große „Garten“ des Baron Süsskind ist der größte Rhododendronpark Europas, dazu kommen noch verschieden gestaltete Landschaftsparks und Weiher. Hier kann man Stunden zubringen, und wer gar nicht mehr weg will, kann sogar im Schloss übernachten.


Tipp: Für den Limespark Ruffenhofen und den Schlossgarten Dennenlohe gibt es übrigens Kombi-Tickets in Verbindung mit der Gartenschau in Wassertrüdingen. Das lohnt sich!



Rund um Wassertrüdingen und die Gartenschau:


Titelfoto: Natur in Wassertrüdingen 2019

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