„Wow! Das ist ja hier wie am Meer!“. So ungefähr war die erste Reaktion von Nadine – Autorin des Reiseportals Little Travel Society – als sie zum ersten Mal am Altmühlsee stand und auf die glitzernden Wellen mit den weißen Segelbooten, den Sandstrand und die Palmen schaute. Gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn hat sie für uns das Fränkische Seenland unter die Lupe genommen. Bei fast 30 Grad und strahlendem Sonnenschein stand bei ihrem Besuch natürlich vor allem Strand- und Spielplatz-Hopping rund um den Altmühl- und Brombachsee auf dem Programm. In diesem Blogpost erzählt sie uns von ihrem Besuch im Seenland. Davon, was sie am meisten überrascht hat und welche Orte sich mit Kindern aus ihrer Sicht besonders lohnen.
Gastartikel von Nadine Gehrisch, Autorin bei der Little Travel Society
Das Fränkische Seenland – Unser erster Eindruck
Ich muss gestehen, dass ich bis vor Kurzem wenig über das Fränkische Seenland wusste. Dabei liegt die Region gerade einmal zweieinhalb Stunden von meiner Heimat, der Bergstraße, entfernt. Ich war jedenfalls sofort begeistert, als der Tourismusverband Fränkisches Seenland mich und meinen Sohn für ein langes Wochenende einlud, die Schönheiten dieser Region zu erkunden.
Und was soll ich sagen? Wir sind in nullkommanichts vom Seenland-Neuling zum Seenland-Fan mutiert. Und das schon nach dem ersten Eis am Altmühlsee, dem Beziehen unseres gemütlichen Schäferwagens im Ferienhof-Waldblick und unserem ersten Treffen mit Frau Schwarz vom Tourismusverband auf dem coolen Erlebnisspielplatz Wald!
Denn das Fränkische Seenland hat einen dicken Pluspunkt, den ich sonst noch in keiner Urlaubsregion erlebt habe. Dadurch, dass die Seen vor rund 50 Jahren künstlich angelegt wurden, konnten die Planer sich die Seenwelt so machen „wie sie uns gefällt“. So sind die unverbauten Ufer der sieben Seen nicht nur komplett zugänglich, sondern auch mit vielen wahnsinnig tollen Freizeitangebote für Familien ausgestattet.
Und wem es zu trubelig wird, der fährt einfach ein paar Minuten ins hügelige Hinterland mit seinen romantischen Wäldern und Fachwerk-Bilderbuch- Städtchen. Der perfekte Mix! Da hieß es natürlich: Keine Zeit verschwenden und sofort losziehen zur Erkundungstour (so „sofort“ das halt möglich ist, wenn man seinen Sohn von den Ziegen, Hühnern, Meerschweinchen auf dem Ferienhof Waldblick erst mal loseisen muss…)
Radfahren, Baden und Wassersport am Altmühlsee
Als guten Ausgangspunkt für die erste Erkundung des zweitgrößten Sees im Fränkischen Seenland – dem Altmühlsee – fanden wir das Surfzentrum Schlungenhof. Zum Surfcenter mit Verleih und Kursangeboten (auch für Kids!) gehört ein tolles Strandrestaurant, wo wir uns bei einem Eis erst einmal einen Überblick über den See verschafft haben.
Richtig praktisch: Beim Center kann man auch Fahrräder leihen. Sogar nur für eine Stunde, wenn man einfach mal ein bisschen am See entlangradeln möchte. Eine ganze Seeumrundung ist mit 12 Kilometern Länge aber auch locker mit Kindern zu schaffen.
Unterwegs warten zahlreiche Ziele und Etappen fürs Stärken, Toben und Baden am Altmühlsee auf Euch. So zum Beispiel das Seezentrum Muhr am See mit Liegewiese, kleinem Spielplatz und Café oder das Seezentrum Wald mit großem Badestrand, Strandcafé, Surf- und SUP-Verleih und dem riesigen Erlebnisspielplatz Altmühlsee, zu dem auch ein Flusslauf gehört. Mein Sohnemann war von diesem Buddel-Plantsch-Kletter-Paradies sofort begeistert und fand das sogar fast spannender als den Strand an sich!
Falls Ihr nicht auf dem Rad, sondern im Auto unterwegs seid, ist das aber übrigens auch kein Problem. Zu jedem Seezentrum am Altmühlsee gehört ein großer Parkplatz, immer nur ein paar Meter Fußweg entfernt.
Unser absolutes Highlight am Altmühlsee stand dann jedoch noch bevor: Am Abend sind wir noch einmal, pünktlich zum Sonnenuntergang, am Ufer entlang spaziert, beziehungsweise gerollert, was mit dem besonderen Licht und der entspannten Atmosphäre traumhaft schön war. Ein grandioser Abschluss eines Sommertags im Fränkischen Seenland!
Der Brombachsee – Ein Ausflugsparadies mit Kindern
Am nächste Tag gings weiter an den größten See der Region – den Brombachsee. Wieder bei strahlend blauem Himmel und mit Badetasche im Gepäck, steuerten wir erst einmal das nördliche Ufer an, genauer gesagt den Ort Enderndorf.
Von dem großen Parkplatz des Seezentrums Enderndorf aus erreicht man nicht nur den See selbst, sondern auch einen Abenteuer-Kletterwald und den Spalter BarfußWonnenWeg. Der 1,9 Kilometer lange Weg startet direkt beim Parkplatz und führt auf der ganzen Strecke durch den Wald. Unterwegs kann geklettert, durch Bäche gestapft und auch mal ein Päuschen gemacht werden. Das Highlight meines Sohnes waren die echten Glasscherben, über die man hier barfuß laufen darf (und es ist nichts passiert!). An einem heißen Sommertag ist dieser Weg durch den schattig-kühlen Wald übrigens eine Wohltat.
Und danach kann man ganz entspannt bergab nach Enderndorf laufen, wo man quasi die Qual der Seenwahl hat: Denn hier grenzt der Große Brombachsee genau an den Igelsbachsee (wobei wir ehrlich gesagt gar nicht gemerkt haben, dass es zwei verschiedene Seen sind). Auch dort haben wir einen Sandstrand mit tollem Spielplatz und schönem Hafencafé mit Terrasse über dem Wasser gefunden.
Für uns gings dann aber noch weiter entlang des südlichen Ufers des Brombachsees. Und – Überraschung! – auch hier fanden wir am Hafen von Ramsberg wieder einen traumhaften Badestrand á la Urlaub im Süden inklusive Palmen, Cocktailbar und Blick auf weiße Segelboote. Durch den flachen Einstieg ins Wasser ist der Strand für Mini-Wasserratten optimal. So hat sich hier selbst mein verfrorener Nachwuchs, der normalerweise Badewannen-Temperatur braucht, fröhlich ins Wasser gestürzt.
Ein Ausflug ins Spalter Umland
Nach so viel Seeluft wollten wir nun auch noch ein bisschen Land- und Stadtluft (zumindest Kleinstadtluft) schnuppern. Und da es an den Stränden und auf den Spielplätzen an so schönen Sommertagen schon sehr wuselig zugehen kann, kam uns der kleine Ausflug in das idyllische Spalter Hügelland mit dem Städtchen Spalt gerade recht. Schon die Fahrt durch die grünen Hügel mit den Hopfenreben ist so idyllisch, dass man nach nur wenigen Minuten das Gefühl hat, in einer ganz anderen Region zu sein.
In Spalt hätten wir gerne noch dem HopfenBierGut einen Besuch abgestattet, welches jedoch leider schon geschlossen hatte. Aber auch von außen ist das historische Kornhaus ein echtes Postkarten-Motiv und war den kleinen Fußweg durch die Stadt wert. Und das berühmte Spalter Bier habe ich dann natürlich trotzdem noch probiert – in einem der Gasthäuser, die sich in den Gässchen der hübschen Altstadt verstecken. In diesem Sinne: Ein „prosit“ auf das wunderschöne Fränkische Seenland!
Das ist ein Artikel von Nadine Gehrisch, die mit ihrem kleinen Sohn in der Nähe von Heidelberg lebt. Seit 2016 ist sie Scout und Autorin für die Little Travel Society – eine handverlesene Sammlung von besonderen Urlaubsunterkünfte für Familien und Familien-Mini-Reiseführern. Im Rahmen eines Artikels über das Fränkische Seenland hat sie sich im Fränkische Seenland umgesehen und ausgiebig getestet.