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Residenz Ellingen

Ellingen, die unterschätzte Nachbarin Weißenburgs

Von Ellingen kenne ich eigentlich nur die Residenz – von Weitem. Sonst eigentlich nichts. Das sollte sich ändern. Also, haben wir uns auf den Weg zur „Perle des fränkischen Barocks“ gemacht. Ohne Plan. Ohne Erwartung. Und die sind oft die Besten – auch dieses Mal.

Residenz Ellingen | Foto: Vera Held

Schon von Weitem ist die riesige Anlage der Residenz Ellingen zu sehen. Davor grasen entspannt ein paar Kaltblüter. Was für ein wunderschöner Anblick! Alleine deswegen lohnt es sich schon nach Ellingen zu fahren. Wir parken direkt vor der Residenz und gucken uns um.

QR-Code für den Barockrundweg Ellingen | Foto: Vera HeldAm Eingang entdecken wir einen QR-Code über den wir viele Infos zum Schloss Ellingen und seine Umgebung hören oder lesen können. Weil das historische Interesse unserer zwei kleinen Familienmitglieder noch nicht so ausgeprägt ist, müssen wir die Geschichtsstunde verschieben. Aber es gibt einen Barockrundweg – und auf dem wollen wir ein Stück laufen.

Wettrennen im Schlossgarten

Über das ehemalige Schlosstor, das nach dem Zweiten Weltkrieg erweitert wurde, damit amerikanische Panzer durchpassten, kommen wir in Richtung Schlossgarten. Durch eine Holztür betreten wir diese wunderschöne Anlage. Große alte Bäume, Barockbalustrade – ein Ort zum Träumen. Wir überlegen, ob wohl die Prinzessinnen hier früher mit ihren langen Kleidern durch den Garten flaniert sind. Wichtige Fragen, die man sich bei so einem Schloss eben stellt. Die Kinder flitzen auf den Wegen hinter Hecken und machen Wettrennen – inklusive Pfützen hüpfen.

Viele Heilige auf einer Brücke

Durch das „Tor gegen das Rosental“ verlassen wir den Schlossgarten und werden sofort vom nächsten Barockbauwerk angezogen: der Heiligenbrücke. 1762 erbaut stehen acht Steinfiguren auf der Brücke – im Hintergrund wieder das Schloss und viel Grün.

Brücke in Ellingen | Foto: Vera HeldVorbei an der ehemaligen „Tafern zum Stern“, einem im 18. Jahrhundert erbauten riesigen Wohnhaus, das ab 1800 eine Bier- und Weinschänke war, geht es weiter eine eher schmucklose lange Straße entlang. Aber immer mit dem Blick auf die Residenz – und natürlich die Pferde. Die vor allem für meine Tochter und mich genug Antrieb sind, weiter zu spazieren.

Marstall und Reitschule

Kaltblüter in Ellingen | Foto: Vera HeldAn den Koppeln entlang laufen wir wieder auf die Residenz zu und machen einen kurzen Streichelstopp bei den Kaltblütern. Durch das Brühltor gelangen wir wieder zur Schlossanlage. Nun wollen wir aber auch noch den Marstall und die ehemalige Reitschule ansehen. Weil das Corona-Schnelltestzentrum im Marstall untergebracht ist, können wir einen Blick auf die schönen Gewölbe werfen. In den Stallungen sind jetzt eben diese Kaltblüter untergebracht. Beim Kaltbluthof Streb kann man auch Kutschenfahrten buchen – auch für Hochzeiten und besondere Anlässe. Die historische Reitschule ist geschlossen. Wir bewundern aber trotzdem die schönen Verzierungen an der Außenfassade.


Info:

Die Residenz in Ellingen kann bei der aktuellen Corona-Lage besucht werden.

Öffnungszeiten:

April – September: 9 – 18 Uhr

Oktober – März: 10 – 16 Uhr

Montags geschlossen (außer: 6. Januar, Ostermontag, 1. Mai, Pfingstmontag, 15. August, 3. Oktober, 1. November)

Geschlossen am: 1. Januar, Faschingsdienstag, 24., 25. und 31. Dezember


Biergarten und Bräuladen

Im Biergarten beziehungsweise dem Bräustüberl gegenüber der Residenz unter den großen Kastanienbäumen gibt’s feines Essen und leckeres Bier – mit Blick auf die Residenz schmeckt es noch besser. Als wir da waren, hatte der Bräuladen gerade geschlossen. Aber Miriam war für euch schon mal dort und hat jede Menge Schätze und Leckereien entdeckt. Was, könnt ihr hier nachlesen.

Bräuladen in Ellingen | Foto: Vera Held

Wir sind noch nicht fertig

Wir würden uns gern noch ein bisschen in der Stadt umsehen, aber jetzt streiken die Kinder. Es gäbe noch viele weitere Stationen auf dem Barockrundweg, aber wir beugen uns dem Votum der Kinder. Fest steht: Wir müssen wieder kommen. Denn im Pleinfelder Tor wartet ein Spielzeugmuseum, im Kulturzentrum Ostpreußen eine Ausstellung über „Juden in Ellingen“ und in der Stadt wären verschiedene Gebäude zu sehen, die zum Teil aus dem Mittelalter stammen. Außerdem haben wir von Miriam noch einen Geheimtipp für den Biergarten „Der Herzner“ bekommen, den würden wir gerne ausprobieren.

Ellingen eine Stadt mit so viel Geschichte und Sehenswürdigkeiten, dass ein Sonntagvormittag kaum ausreicht, alles zu erfassen. Und Ellingen ist eine Stadt, die definitiv unterschätzt wird.

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