Die Sommerpause ist vorbei – und damit startet sozusagen die zweite Staffel von Seenland sucht das Subber-Schäufele! Ich will nämlich wissen: Wo gibt es das absolut beste, gigantischste, knusprigste Schäufele im ganzen Seenland? Nach einem sechsmonatigen Entzug ging ich ausgehungert zum Test ins Gasthaus Rathmann in Laffenau. Bekommen hab ich eine Subber-Schulter – mit Achillesferse…
Das Gasthaus Rathmann hab ich ganz durch Zufall gefunden, als ich auf der dritten Seenländer-Etappe durch das kleine Örtchen Laffenau gewandert bin. Aber genug der einleitenden Worte – nun zum Schäufele! Wie hat es abgeschnitten?
(die Bewertungskriterien könnt ihr hier nochmal nachlesen)
Größe ????? (5/5)
Der Einstieg ist schon mal gelungen. Fünf von fünf Punkten für die Portionsgröße! Das Schäufele ist perfekt, nicht zu groß, nicht zu klein. Zwei normalgroße Klöße sind auch optimal. Und die Größe des Beilagensalats kann man sich am Buffet selbst aussuchen – das ist überhaupt eine einfache, aber auch geniale Idee (siehe Bewertungspunkt Salat).
Optik ???? (4/5)
Eine schöne Schulter, das muss man schon sagen! Goldbraun außen, innen zartrosa, getoppt mit Kümmel. Die Knödel leuchtend gelb mit grüner Kräutergarnitur. Und das alles in einer appetitlich schokobraunen Soße. Nur die Kruste. Sie ist farblich schön, aber wo sind die Knusperblasen? Mir schwant Übles…
Kruste ? (1/5)
Au weia. So eine niedrige Punktzahl musste ich bei der Kruste noch nie vergeben. Doch alles andere wäre eines ernstzunehmenden Schäufele-Tests nicht würdig gewesen. Die Kruste – eigentlich das Tüpfelchen auf dem i – war leider… nix. Dünn und gummiartig statt knusprig. Ein wahrer Plombenzieher. Was auch immer da schief gelaufen ist… ich hoffe, es war eine Ausnahme! Ansonsten war das Schäufele nämlich subber – die Kruste entpuppte sich also zur regelrechten Achillesferse.
Fleisch ????? (5/5)
Die Sache mit der Kruste ist vor allem deswegen besonders schade, weil das Fleisch an sich wirklich super war. Weich, zartrosa, geschmacklich gut. Und die Familie Rathmann legt wert darauf, in ihrem Gasthaus möglichst viel aus eigener Produktion oder der näheren Umgebung zu beziehen: „Das Schnitzel kommt aus dem eigenen Stall, der Karpfen aus den eigenen Weihern und die Weihnachtsgans selbstverständlich vom eigenen Hof“, sagen die Wirtsleute. Drum gibt’s das Schäufele übrigens auch nur sonntags, und auch nur, solange der Vorrat reicht.
Sauce ???? (4/5)
Schon optisch macht die Soß‘ einiges her: In einem satten schokobraun schwimmt sie auf dem Teller. Nicht zu dünn, nicht zu dick. Auch geschmacklich ist sie gut, nur einen kleinen Ticken mehr Würze hätte ich mir gewünscht. Die Menge passt dafür wieder pefekt. Vier von fünf Punkten!
Kloß ????? (5/5)
Nicht nur ein Kloß, sondern zwei – und die waren optimal. Sowohl von der Größe, als auch vom Geschmack her.
Salat ????? (5/5)
Eine Idee, die ebenso einfach wie genial ist: Ein Salatbuffet! Das habe ich bisher bei SSdSS in noch keinem Wirtshaus gehabt. Ich finde es klasse. Jeder kann selbst entscheiden, was er auf seinem Beilagensalat haben möchte, und sich so viel auftürmen, wie er schafft. Kartoffelsalat, Krautsalat, Grüner Salat, Gurken, Blumenkohl oder Rote Beete? Ich bin begeistert!
Service ????? (5/5)
Wie immer, wenn Gastronomiebetriebe familiengeführt sind, fehlt es auch bei den Rathmanns an Freundlichkeit und Engagement keineswegs. Alle sind überaus nett, zuvorkommend und herzlich. Ein Plausch mit den Gästen ist auch immer drin. Hier fühlt man sich rundum willkommen!
Ambiente und Umgebung ??? (3/5)
Ein sehr schwieriger Punkt. Die Gaststube der Wirtschaft wurde offenbar erst vor kurzem komplett renoviert und ist sehr modern und geschmackvoll eingerichtet. Nur fehlt es leider trotzdem ein wenig an Gemütlichkeit und Ambiente, was man in einem typisch fränkischen Gasthaus schon irgendwie erwartet. Ein Pluspunkt ist aber definitiv die Terrasse hinter dem Haus, von der aus man einen herrlichen Blick auf die hauseigenen Gärten und die Tiergehege hat.
Preis/Leistung ????? (5/5)
8,90 Euro für ein Drum Schäufele mit zwei Klöß und Salat vom Buffet. Das ist fast schon spottbillig, in jedem Fall aber ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis! (Diese Kategorie hätte ich mir wirklich sparen können. Bis jetzt haben alle Schäufele im Fränkischen Seenland hier die volle Punktzahl abgeräumt – bei seinem Nationalgericht kennt der Franke halt keinen Wucher!)
Das Ergebnis
Gesamtpunktzahl: 42 Schäufele (max. 51)
Note: Auf dem Weg zum Subber-Schäufele gibt es nur noch ein Hindernis zu überwinden!
Gasthaus Rathmann
Laffenau 6
91180 Heideck
Telefon: 0 91 77 / 3 26
oder 0 91 77 / 48 58 50
Wichtig: Nur Donnerstag bis Sonntag regulär geöffnet – Schäufele nur Sonntags!