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Mit Herbert Kraus auf dem neuen denkMal-Weg in Pfofeld

Wir dürfen ein neues Mitglied in unserer Reihe der Lehr- und Erlebnispfade im Fränkischen Seenland vorstellen: Der denkMal-Weg in Pfofeld. Beziehungsweise um Pfofeld, denn die Fünf-Kilometer-Strecke führt in einem Kreis um die Gemeinde herum und passiert dabei Zeugnisse der langen Besiedlung der Gegend. Wir sind gemeinsam mit Förster Herbert Kraus den Weg gewandert, und es hätte keine bessere Begleitung geben dürfen: Er war es schließlich, der den Weg konzipiert hat.

Der denkMal-Weg ist so neu, dass es noch nicht einmal einen eigenen Flyer oder großartige Informationen im Internet dafür gibt. Auch eine offizielle Einweihung ist irgendwie bislang ausgeblieben. Dabei ist der fünf Kilometer lange Rundwanderweg wirklich einen Besuch wert.

Wer sich nicht nur an der Beschilderung orientieren, sondern den Streckenverlauf vorab anschauen möchte, kann dies aber immerhin schon in der neuesten Auflage der Pfofelder Rad- und Wanderkarte tun, die es in den Broschürenständern der Tourist-Info gibt. Und das würde ich wärmstens empfehlen. Denn obwohl ich jetzt nicht gerade selten die Wanderschuhe schnüre, war Pfofeld bislang der Endgegner 😀 Ich hab es tatsächlich geschafft, mich bei meinem ersten Alleingang auf dem denkMal-Weg zu verlaufen.

„Die Streckenführung mit der Sackgasse an der Kappelruine ist nicht optimal“, gibt Herbert Kraus dann auch zu, als wir gemeinsam noch einmal auf der Strecke unterwegs sind. Dort muss man nämlich umkehren und ein Stück zurücklaufen, bevor man wieder auf den Rundweg kommt. Wer das nicht kapiert, läuft im Kreis – so wie ich.

Die Sackgasse war aber nötig, um die Kapellruine in den DenkmalWeg mit aufzunehmen. Das ist schon allein deshalb unbedingt notwendig, weil das Logo des DenkmalWegs (und des Pfofelder Kulturvereins) den stilisierten Rundbogen an der Ruine darstellt. Und auf die Ruine sind die Pfofelder nicht zuletzt wegen des Sommertheaters stolz, das dort alle zwei Jahre aufgeführt wird.

Der denkMal-Weg startet mitten in Pfofeld, direkt an der Gemeindeverwaltung. Er führt von dort aus zur Au, einem zauberhaften Wäldchen, in dem zwei keltische Hügelgräber zu finden sind. Ein archäologisches Bodendenkmal, das man ohne die neuen Hinweistafeln garantiert übersehen hätte – mit ihrer Hilfe und dem daraus gewonnen Wissen aber ins Staunen versetzt. 

Der Wanderweg führt dann in einem großen Kreis einmal um Pfofeld und macht als nächstes Station an der mittelalterlichen Kapellruine. Weiter geht es hinauf zur Wallanlage einer Turmhügelburg und von dort zum Limes, der nur wenige hundert Meter von den Toren der heutigen Gemeinde Pfofeld vorbeiführte. Über die mittelalterliche Wehrkirche gelangt man wieder zum Ausgangspunkt zurück. Mehrere tausend Jahre Besiedelungsgeschichte werden anhand der Denkmäler in rund zwei Stunden abgewandert – der Ritt geht von der Eisenzeit über die Römische Kaiserzeit bis ins Spätmittelalter.

Die Infotafeln, die Aufschluss über die jeweilige archäologische Sehenswürdigkeit geben, wurden vom Kulturverein Pfofeld gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege entwickelt und umgesetzt.  Federführend engagierte sich der ehemalige Förster Herbert Kraus für das Projekt, der auch sonst recht aktiv das kulturelle und touristische Leben der Gemeinde begleitet.

Auf unserer gemeinsamen Wanderung zeigt sich: Dieser Mann ist ein wandelndes, heimatgeschichtliches Lexikon. Er weiß weit mehr zu erzählen, als auf den Infotafeln geschrieben steht – vermutlich hat er bereits Jahre seines Lebens im Gunzenhäuser Stadtarchiv und Büchereien verbracht. Empfehlen würde ich deshalb unbedingt auch eine geführte Tour mit Herbert Kraus, egal ob auf dem denkMal-Weg oder einer anderen Wanderung. Bei der Tourist-Info in Pfofeld kann man die Termine hierfür anfragen.


denkMal-Weg Pfofeld

  • Startpunkt: Gemeindehaus / Tourist-Info Pfofeld. Von dort der Beschilderung folgen.
  • Länge: 5 Kilometer, reine Gehzeit etwa 1,5 Stunden, mit Pausen an den Infotafeln etwas mehr als zwei Stunden.
  • Übersicht der Strecke: Rad- und Wanderkarte der Gemeinde Pfofeld (bei der Tourist-Info erhältlich oder hier zum Download)

 

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