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Ein Abend in Weißenburg – „Foddgehen“ im Fränkischen Seenland

Ihr habt bestimmt auch schon bemerkt, dass wir eine neue Serie auf dem Blog haben. Sie heißt „Ein Tag in…“ und stellt euch verschiedene sehenswerte Orte des Fränkischen Seenlands vor, die ihr an einem Tag besuchen könnt. Da liegt es natürlich nahe, euch meine Heimatstadt Weißenburg vorzustellen. Aber: Ich stelle euch die alte Römer- und Reichsstadt nicht bei Tageslicht vor, sondern dann, wenn die Straßenlaternen angehen. Denn Weißenburg hat ein reges Nachtleben ist wohl der beste Ort im Fränkischen Seenland, um abends auszugehen.

Bevor wir zu den besten Tipps kommen, um einen schönen Abend in Weißenburg zu erleben, mache ich dennoch einen kleinen Exkurs zu den wichtigsten kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Denn natürlich lohnt sich ein Besuch Weißenburgs auch tagsüber, allerdings ist dazu an vielen anderen Stellen schon genug geschrieben worden.


Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse in Weißenburg

  • Die wunderschöne Festung Wülzburg hoch oben über der Stadt lädt zum Spaziergang mit Panoramablick ein. An den Wochenenden und während der Ferien finden außerdem regelmäßig Führungen statt, unter anderem zu einem der tiefsten Festungsbrunnen Deutschlands und zu den Kerkern.

  • Bekannt ist Weißenburg bei Geschichtsfans vor allem auch aufgrund seiner römischen Vergangenheit. Der Römerschatz im Römermuseum, das rekonstruierte Reiterkastell Biriciana und die römischen Thermen stehen auf der Bucketlist für jeden Kulturtouristen.

  • Zeit nehmen sollte man sich unbedingt für einen Spaziergang durch die Altstadt. Die fast komplett erhaltene Stadtmauer kann mit der Rothenburgs locker konkurrieren, dazu kommen verwinkelte Gässchen, idyllische versteckte Plätze und Hinterhöfe, stattliche Bürgerhäuser und goldige Fachwerkhäuser. Wer mehr über die Geschichte nach der Römerzeit wissen will, ist im Reichsstadtmuseum richtig aufgehoben.
  • Für weitere Tipps empfehle ich euch die umfassenden Artikel von zwei Bloggerkollegen, die vergangenes Jahr in Weißenburg waren und über ihre Erfahrungen berichtet haben: André vom Reiseblögle war auch ganz begeistert von der Altstadt, und Patricia hat sich in ihrem Mom’s Blog vor allem auf familientaugliche Unternehmungen fokussiert.

Ein Abend in Weißenburg: Erst mal Essen

Weißenburg ist also auf jeden Fall ein lohnenswertes Ziel für alle Kultur- und Geschichtsinteressierten. Aber das Alleinstellungsmerkmal im Fränkischen Seenland ist wirklich das Nachtleben. Klar gibt es auch in den anderen beiden großen Städten Roth und Gunzenhausen Restaurants und Kneipen. Doch das Weißenburger Nachtleben ist zweifelsohne besonders. Die abendliche Altstadt mit Gläserklirren und Stimmengewirr hat ein mediterranes Flair, die Stimmung ist ausgelassen. Perfekt also zum „Foddgehen“.

Fodd|geh|en

(Verb) Fränkisch für Ausgehen. Einen Abend in Restaurants oder Bars verbringen mit dem Ziel, Spaß zu haben und erst spät heim zu kommen.

Beispiel: „I möcherd amal widder foddgehen.“

Ein schöner Abend beginnt natürlich idealerweise mit einem guten Essen. Die Auswahl in Weißenburg ist gut, von traditionell fränkisch über den „klassischen“ Italiener bis hin zum Sushi ist alles dabei. Ein paar ganz persönliche Tipps:

  • Der perfekte Start in den Abend beginnt für mich in der Silbermühle. Das rustikale Anwesen in den Rezatauen knapp außerhalb der Stadtgrenze ist für hervorragende Tapas bekannt. Gute Weine, zuvorkommender, stets freundlicher Service und eine gemütliche Umgebung runden das Spanien-Urlaubsgefühl ab.
  • Wer gehobene fränkische Küche genießen will, der ist im Bräustüberl zur Kanne im Herzen der Altstadt gut aufgehoben. In der gemütlichen Gaststube oder im Außenbereich mit Blick auf die umliegenden Fachwerkhäuser gibt’s Braten und Schnitzel, aber auch Pastagerichte, Salatteller und wechselnde Tageskarten. Im Keller des Hauses (auf dem Weg zu den Toiletten) ist übrigens auch noch ein klitzekleines Brauereimuseum. In dieser Liga auch zu empfehlen ist der Schwarze Bär, der am Rande des Marktplatzes ebenfalls einen tollen Anblick beim Essen gleich mitserviert.
  • Ein paar gute Italiener gibt’s natürlich auch in der Stadt, ich persönlich gehe gerne ins Ristorante Al Forno. Viele Weißenburger schwören aber auch auf die Taverne am Busbahnhof, und wer nach dem Essen direkt mit dem Biertrinken und Feiern weiter machen möchte, dem sei die La Rustica direkt neben dem Café Pips (siehe weiter unten) empfohlen.
  • Lieber asiatisch? Mai Tai hat gute Thai-Küche, im Maharaja Palace gibt’s leckere Indische Currys und bei Misaki kommen Suhsi-Fans auf ihre Kosten.
  • Wer sich gar nicht vom Fleck bewegen will zwischen Essen und Feiern, dem sei das CanCun an’s Herz gelegt. Mehr mitten in der Stadt kann man eigentlich nicht sein, das Tex-Mex-Restaurant ist direkt am Gotischen Rathaus und man kann von Fajitas quasi nonstop zu den Cocktails übergehen.

Kneipentour durch Weißenburg

Ist der Magen voll, die Grundlage gelegt? Perfekt, dann kann’s ja losgehen zur Weißenburger Kneipentour! Das Schöne an so einer Kleinstadt ist ja, dass man weder U-Bahn noch Tram braucht, um von einer Bar in die nächste zu ziehen. Alles ist innerhalb der Altstadt binnen weniger Minuten fußläufig erreichbar, und dennoch gibt es in Weißenburg eine relativ große Dichte an Bars und Kneipen unterschiedlichster Art.

Lasst euch doch einfach treiben und setzt euch nieder, wo es euch gefällt. Kommt mit den Leuten am Nachbartisch ins Gespräch, genießt die einheimischen Biere, erlesene Weine aus Italien oder einen Cocktail und schaut zu, wie sich die Nacht über die malerische Altstadt legt…

Ein paar Tipps zum „Foddgehen“ (ebenfall wieder eine persönliche Auswahl):

  • In der Weinbar Frau Lentz gibt es ausgesuchte Weine aus Deutschland, Italien, Frankreich oder Spanien in gemütlichem Ambiente. Nur anhand weniger Details erkennt man als Gast noch, dass hier früher einmal eine Metzgerei war! Vor allem im Außenbereich sitzt man wunderschön am Rande einer Kopfsteinpflaster-Gasse direkt an der mittelalterlichen Stadtmauer.
  • Das Irish Pub O’Keys ist meiner Meinung nach das optische Schmuckstück der Stadt. Sowas von urig und irisch! Dazu die immer netten und entspannten Besitzer und Bedienungen, eine ausgelassene Atmosphäre, und natürlich Cider und Guinnes so viel man möchte (und verträgt).
  • Das Altstadt-Bistro klingt zwar nach Bistro, ist aber mehr Bar und Lounge und ein beliebter Treffpunkt. Hier kann man den Abend beginnen und leicht auch mal versacken…
  • Der Charme von Hani’s Lounge liegt in zwei Dingen begründet: Erstens ist die Bar unglaublich stilvoll eingerichtet, und zweitens ist der Besitzer Hani Miftar einfach ein Sonnenschein, der jeden Gast strahlend empfängt und mit Cocktails versorgt.
  • Das Lu&Lorenz ist einerseits relativ neu (was die Pächterin angeht), andererseits eine Institution (weil in dieser Location schon immer beliebte Bars waren). Oben die großen Fenster, unten der schicke Gewölbekeller, und hinten ein traumhafter Innenhof – das hat was! (Übrigens lohnt sich der Besuch auch tagsüber, denn es gibt unglaublich leckere Kuchen.)
  • Das Café Pips ist wohl – zusammen mit dem oben erwähnten CanCun – die Ausgehkneipe schlechthin in Weißenburg. Schon tagsüber tummeln sich die Menschen im Biergarten, und abends wird es oftmals „g’stopft voll“, wie man bei uns so schön sagt. Diese Kneipe ist Kult.

  • Ein Stückchen weiter die Straße runter gibt es ebenfalls noch eine Kultkneipe: Das Wirtshaus zum Torwart ist wohl die einzige traditionelle Fränkische Wirtschaft in Weißenburg, in der sich Jung und Alt treffen, wo es Bratwürste und Bier gibt, Cocktails und Wein, wo man Schafkopf spielt oder einfach nur am Stammtisch über die Welt philosophiert. Der holzvertäfelte Gastraum ist ebenso schön wie der Biergarten mit Blick auf das Ellinger Tor als Wahrzeichen der Stadt.

Wie schon erwähnt: Diese Liste ist eine persönliche Auswahl von mir und lange nicht vollständig. Am besten lasst ihr euch an einem warmen Sommerabend in Weißenburg einfach treiben und lasst euch überraschen, wohin es euch in den Gässchen verschlägt…

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