Vor ein paar Wochen noch hat der Frühling ja einen tollen Start im Fränkischen Seenland hingelegt, aber mittlerweile haben seine Ambitionen wieder stark nachgelassen. Regen, Kälte und sogar Schnee – na danke. Das Gute daran: Ich kann bei dem Wetter getrost weiter die Kneipen in der Region aufsuchen und mir ein dampfend heißes Schäufele gönnen. Vorhang auf für Kandidat Nummer fünf: Das subber-leckere Schäufele aus dem Gasthaus zur Frischen Quelle in Hagsbronn!
Diesmal opferten sich meine Arbeitskollegen vom Zweckverband Brombachsee als Testesser und Jury-Mitglieder. Nachdem wir nämlich gemeinsam in der Fastenzeit den Verzicht geübt hatten, war der Heißhunger auf ein saftiges Schäufele bei uns allen ziemlich groß. Also bestellte ich pünktlich zum Osterwochenende einen Tisch und Schäufele für Vier im Gasthaus zur Frischen Quelle in Hagsbronn. Serviert wurde uns eine Schweineschulter, die definitiv in den Recall kommt!
(die Bewertungskriterien könnt ihr hier nochmal nachlesen)
Größe????? (5/5)
Volle Punktzahl für die Größe. Das Fleisch nicht zu groß (ja, auch das gibt’s!) und nicht zu klein. Durchschnittliche Knödel, aber dafür zwei. Salatbeilage auch relativ üppig. Alle haben brav aufgegessen, waren danach aber richtig satt – so muss das sein.
Optik ????(4/5)
Da wir vier Portionen bestellt haben, sind Schwankungen in der Optik leider aufgefallen. Mal stand das Schäufele (perfekt), mal lag es (ned so schee). Mal war die Kruste „nackt“ (perfekt), mal mit Soße begossen (ned so schee). Weil’s aber insgesamt trotzdem sehr appetitlich angerichtet war, gibt’s nur einen Punkt Abzug bei der Optik.
Fleisch ????? (5/5)
Zart, saftig, würzig, und obendrein noch mit dem Pfaffenstück. Daran gibt es rein gar nichts auszusetzen! Erfreulich ist auch die Tatsache, dass das Gasthaus zur Frischen Quelle Mitglied beim Regionalbuffet ist und in seiner Speisekarte detailliert offenlegt, von welchen Lieferanten oder Direkterzeugern die einzelnen Nahrungsmittel stammen. So mag der Verbraucher das!
Kruste ??? (3/5)
Beim A und O des Schäufele müssen leider zwei Punkte auf der Strecke bleiben. Die Jury-Begründung: Erstens war die Kruste, wie oben schon erwähnt, teilweise mit Soße getränkt bzw. lag seitlich in dieser. Zweitens bemängelten meine Jury-Mitglieder, dass die Schwarte einen kleinen Tick zu salzig war (was mich aber für den Koch/die Köchin freuen würde… ist ein salziges Essen doch ein Zeichen von Verliebtheit!).
Sauce ????? (5/5)
Ich glaube, bisher war die Soße für mich die beste im SSdSS-Contest. Nicht zu cremig, aber auch nicht wässrig, nicht fad, aber auch nicht überwürzt. Höchstes Lob und volle Punktzahl also von meiner Seite. Oder wie man in Franken sagt: Da hädd i mi neileg’n kenner.
Kloß ????(4/5)
Gut waren sie schon, aber eben nicht perfekt. Wir haben schon lockerere, gelbere, saftigere, dampfendere, schöner garnierte Knödel gesehen. Kein Beinbruch, aber eben keine volle Punktzahl!
Salat ??? (3/5)
Der Salat… schwierig. Er könnte dem Schäufele den Sieg kosten. Schlecht war er jetzt nicht direkt, aber wie mein Kollege ganz treffend resümiert: „Also wecher’m Salod wär i etz ned nochmal hinganger.“
Mal zum Positiven: Der Salatteller war üppig und abwechslungsreich. Aber leider auch recht fad vom Geschmack her und das Dressing etwas zu wässrig. Ich hab lange überlegt, ob ich dem Salat zwei oder drei Punkte geben soll. Ich hab mich für drei Punkte entschieden, weil er letzten Endes doch groß und bunt ausgefallen ist.
Service ????? (5/5)
Beim Service hat alles gepasst. Familiäre Atmosphäre, freundliche und aufmerksame Bedienung, und das Essen ging auch flott. Wenn man sich anschaut, dass die Frische Quelle schon seit 1858 (!!!) in Familienhand ist, dann liegt es der Wirtsfamilie Gruber vermutlich auch in den Genen.
Ambiente und Umgebung ????(4/5)
Das Gasthaus zur Frischen Quelle liegt inmitten uriger Sandsteinhäuser im verwinkelten Ortszentrum von Hagsbronn. Vor allem aber ist die Wirtschaft für den fantastischen Ausblick von der Panorama-Terrasse bekannt. Die Spalter Talsenke liegt einem zu Füßen, rundherum eingerahmt vom Spalter Hügelland. Die Aussicht ist wirklich ein Traum, und glücklicherweise kann man sie auch von der gemütlichen Gaststube aus beim Blick aus dem Fenster genießen.
Einziger Wermutstropfen: Das Gasthaus zur Frischen Quelle gibt es zwar schon seit 1858, allerdings ist man 1990 in den jetzigen Neubau gegenüber der ehemaligen Wirtschaft gezogen. Die jetzige Gaststube ist zwar schön, aber irgendwie fehlt ihr halt dann doch der Charme alter fränkischer Wirtshäuser.
Preis/Leistung ????? (5/5)
Ich glaube, die Kategorie Preis/Leistung hätte ich mir beim Schäufele-Test sparen können. Irgendwie schneiden hier nämlich alle getesteten Kandidaten mit voller Punktzahl ab. Das spricht sehr für unser schönes Seenland, denn hier bekommt man halt noch was für sein Geld. So auch in der Frischen Quelle: Schäufele mit Kloß und Salat für 9,80 Euro. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Das Ergebnis
Gesamtpunktzahl: 43 Schäufele (max. 51)
Note: Auf dem richtigen Weg zum Subber-Schäufele!
Gasthaus zur Frischen Quelle in Hagsbronn
Unteres Dorf 6
91174 Spalt
Telefon: 09175 591
www.gasthaus-zur-frischen-quelle.de
info@gasthaus-zur-frischen-quelle.de