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Neues Leitbild: Das Fränkische Seenland macht sich fit für die Zukunft

Etwa alle zehn Jahre ist beim Fränkischen Seenland Inventur. In seiner Bestandsaufnahme schaut sich der Tourismusverband an, wo er steht, und entwickelt ein Leitbild für die kommenden zehn Jahre. Nun war es wieder so weit: Touristiker, Bürgerinnen und Bürger, Interessensverbände und Behördenvertreter haben sich zusammengesetzt und die Leitlinien für die kommenden zehn Jahre ausgetüftelt. Wo will der Tourismus in der Region künftig hin? Eine Kernbotschaft nach wie vor: Das Fränkische Seenland hat nicht nur die Seen, sondern auch das Land – und zwar ein ausnehmend schönes.

Deshalb treffen wir Hans-Dieter Niederprüm auch zum Gespräch über das fortgeschriebene Leitbild nicht irgendwo am Ufer von einem der sieben Seen, sondern an einem der schönsten Landstriche der Region: Am Aussichtspunkt „Steinschütt“ bei Kaltenbuch. Gekommen ist auch ein Reporter des Bayerischen Rundfunks, der über das Seenland-Leitbild berichtet.

Den Treffpunkt hat der Geschäftsleiter des Tourismusverbands natürlich absichtlich ausgewählt, um das zu unterstreichen, was er uns gleich erzählen wird. Nämlich, dass diese malerischen Landschaften und das „typisch Fränkische“ noch stärker in den Fokus der touristischen Vermarktung rücken sollen. „Es ist uns wichtig, dass wir den Urlaubern zeigen: Wir haben nicht nur die Seen.“

Ein perfekter Ort, um das „Land“ im Seenland zu zeigen

Der Aussichtspunkt bei Kaltenbuch ist ein perfektes Beispiel dafür. Er liegt auf dem fränkischen Jura, jener Ecke, die ich euch zum Fahrradfahren und Wandern schon ans Herz gelegt habe. Sanfte Hügel, endlose Wiesen, Wälder und Felder, dazwischen kleine malerische Dörfer mit den typischen Jurahäusern… und viel Ruhe. „Es ist einer meiner Lieblingsplätze hier“, sagt Hans-Dieter Niederprüm. Noch dazu kreuzen sich hier der Frankenweg und die Jura-E-Bike-Tour.

Von der Steinschütt aus hat man außerdem einen fantastischen Blick über das Fränkische Seenland. Unten ausgebreitet liegen das Felchbachtal und der Brombachsee, gegenüber auf einem Hügel erhebt sich Schloss Sandsee. „Hier findet außerdem im Sommer immer das traditionelle Stockbrotbacken statt“, erzählt Hans-Dieter Niederprüm. Es gibt Stockbrot, Bier vom Fass, zünftige Musik. „Fränkischer geht’s eigentlich nicht.“

Fränkisch. Seen. Land. Diese drei Begriffe stecken in unserer Tourismusregion, und wie schon im bisherigen Leitbild will man künftig den Fokus auf alle drei Bereiche legen. „So machen zum Beispiel auch die Dörfer und alten Orte das Seenland aus, mit ihrer ganz typisch fränkischen Architektur: Hopfenhäusern, Sandsteinhäuser, Fachwerkhäuser oder Jurahäusern“, erklärt Niederprüm. Um diesen Schatz zu hüten und sich auf das Typische der Region zu fokussieren, will man sich als Tourismusverband auch dafür einsetzen, die Architekturstile für moderne Wohngebäude zu interpretieren.

Ein ständiger Wandel im Tourismus

Doch es gibt auch Bereiche, in denen man den Fokus verändert oder neu setzt. „Tourismus ist eine sehr wandelbare Branche,“ erklärt der Chef des Fränkischen Seenlands. Anpassungsstrategien sind unerlässlich, etwa auch in Bezug auf das Klima. Deswegen ist auch Nachhaltigkeit im neuen Leitbild verankert. Und zwar ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Auch Barrierefreiheit und Mobilitätsangebote sollen noch stärker in den Fokus rücken.

Als wichtigen Punkt nimmt man außerdem mit auf, die Bevölkerung für den Tourismus zu sensibilisieren und mitzunehmen. Dahingehend ist der Fortschreibungsprozess des Leitbilds eigentlich genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen: Erst im vergangenen Jahr ist die Ansiedlung einer Center-Parcs-Ferienanlage am Brombachsee an einem Bürgerentscheid knapp gescheitert – für Touristiker eine große Enttäuschung, aber auch ein Erkenntnisgewinn. „Wir haben gesehen, dass es ohne die Einheimischen nicht geht“, erklärt Hans-Dieter Niederprüm.

Die Bürger künftig mehr mitzunehmen, ihnen die Wertschöpfung des Wirtschaftszweigs Tourismus stärker zu vermitteln und gleichzeitig die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen, die im Fränkischen Seenland leben: Diesen Spagat will man in den kommenden zehn Jahren versuchen. Die Ausgangslage ist grundsätzlich gut, die Tourismusakzeptanz im Fränkischen Seenland ist nach einer Auswertung der Hochschule Treuchtlingen sehr hoch.

Insgesamt hat der Tourismusverband in verschiedenen Workshops 15 Leitlinien erarbeitet, an denen man sich bis 2032 orientieren will.


Das Leitbild im Überblick:

  1. Verstärkung eines nachhaltigen Fränkischen Seenlands im Einklang mit der Natur.
  2. Förderung des Bewusstseins und der Wertschätzung für unsere kontrastreichen Naturräume.
  3. Sensibilisierung unserer Partner und Betriebe für Qualitätstourismus und für die Erreichung einer besseren Wertschöpfung.
  4. Umfassende Sicherung der Wasserqualität an den Seen.
  5. Übertragung des zentralen Werts „Zugänglichkeit“ auf alle relevanten Bereiche im Fränkischen Seenland.
  6. Ausbau des Bewusstseins- und Wertschätzungsprozesses für das Fränkische Seenland in der Bevölkerung.
  7. Entwicklung attraktiver Angebote für das Marktsegment der Entschleunigung.
  8. Ausbau der Genusskultur durch Förderung der Anbieter und Angebote der echten fränkischen Kulinarik.
  9. Inwertsetzung der reichen Kultur- und Traditionsangebote als eigenständige und wahrnehmbare Produkte im Fränkischen Seenland.
  10. Schärfung des Bewusststeins für die Natursportregion Fränkisches Seenland durch eine wertschätzende Verbindung von Region und Highlights.
  11. Inwertsetzung und behutsame Weiterentwicklung der fränkischen Architektur als Statement für Kultur und Modernität im Fränkischen Seenland
  12. Einbeziehung der fränkisch-echten Stadt und Dorfbilder in das touristische (Kultur-)Angebot
  13. Stärkung und weiterer Ausbau der Barrierefreiheit im Fränkischen Seenland.
  14. Förderung von Auf- und Ausbau der digitalen Kompetenz in allen relevanten Handlungsfeldern und bei allen Partnern im Fränkischen Seenland.
  15. Förderung vielfältiger Mobilitätsangebote.

Und hier sind ein paar Artikel mit Freizeit- und Kulturtipps, die perfekt zum neuen Leitbild passen:

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