Zeitzeugen im Fränkischen Seenland: Charly Hummel aus Muhr am See und das Fränkische Seenland

Charly Hummel

Als der Altmühlsee von Franz Josef Strauß, dem damaligen bayerischen Ministerpräsidenten, eingeweiht wurde, spielte er im Posaunenchor: Charly Hummel aus Muhr am See. Er hat als Bub in den Altmühlwiesen Kühe gehütet. An gleicher Stelle nur ein paar Jahrzehnte später fährt Hummel mit der MS Altmühlsee als Kapitän über den See. Auch wenn er die Kapitänsmütze vor kurzem an den Haken gehängt hat, das Seenland hat Charly Hummels Leben stark beeinflusst – und tut es noch.

Zeitzeugen im Fränkischen Seenland: Fritz Walter aus Absberg und das Fränkische Seenland

Fritz Walter vor seiner Ferienwohnung "Helga"

„Maislabyrinth, Oldtimertreffen, Heimatverein, Mühlenweg, Echt Brombachseer…“ Hinter all dem stecken nicht nur beliebte Tourismusangebote der Region, sondern auch Absbergs Altbürgermeister Fritz Walter. Er hat die Entstehung des Fränkischen Seenlandes damals nicht nur live miterlebt, sondern auch selbst einen Teil seiner Felder für den Bau des Sees verkauft. Ich besuche ihn in seinem Haus keine 200 Meter vom See entfernt und während unseres Gesprächs erfahre ich nicht nur viele Einsichten in seine persönliche „Seebau-Geschichte“, sondern auch das ein oder andere amüsante Detail.

Der Hesselberg – das alpine Wanderparadies im Fränkischen Seenland

Da steht man nun, ganz oben auf der Kuppe des Hesselbergs, und lässt den Blick über die Landschaft schweifen. Über den Trockenrasen, die alpine Vegetation, den wilden Thymian, der violett blüht und herrlich durftet. Über dem Kopf schweben bunte Gleitschirme am Himmel. Und dann wundert man sich, dass man tatsächlich nur ein paar Fahrminuten vom Altmühlsee entfernt ist. Denn eine Wanderung auf dem Hesselberg fühlt sich an wie ein kleiner Ausflug in die Alpen. Kein Wunder, dass er als eines der schönsten Geotope Bayerns ausgezeichnet wurde.

Zeitzeugen im Fränkischen Seenland: Horst Schwarz aus Wald und das Fränkische Seenland

Horst Schwarz vor dem "Reiterhof Altmühlsee"

„Ohne den See, stünde dieses Hotel jetzt nicht hier. Das ist sicher.“ Das sagt Horst Schwarz aus Wald bei Gunzenhausen. Der Landtagsbeschluss vor 50 Jahren, das Seenland zu bauen, war für ihn die Initialzündung, seinen Betrieb, den „Reiterhof Altmühlsee“ zu gründen. Er hat von Anfang an die Idee des Fränkischen Seenlands geglaubt. Ich habe ihn auf dem „Reiterhof Altmühlsee“ zum Interview getroffen.

Orgelmusik zur Marktzeit in Gunzenhausen

Marktstand der Gärtnerei Grau aus Pleinfeld

Bunte Blumen, Gemüse und Obst direkt vom Feld, frischer Fisch und diverse Spezialitäten – es ist Donnerstag. Markttag in Gunzenhausen im Fränkischen Seenland. Hier wird ein Plausch gehalten, dort über die beste Salatpflanze diskutiert, einige haben schon eingekauft und lassen sich in einem der Cafés nieder. Es gibt aber auch Leute, die folgen dem Hinweisschild am Ende des Marktes: „Orgelmusik zur Marktzeit“ steht da. Das wollten wir uns einmal genauer anschauen – oder besser: anhören.

Der Wander- und Fahrradgeheimtipp: „Auf dem Jura“

Wenn man im Fränkischen Seenland vom „Jura“ spricht, dann meint man nicht etwa das Gebirge in Frankreich und der Schweiz. „Unser“ Jura ist eine Hochebene östlich von Weißenburg und der Wander- und Fahrradgeheimptipp des Fränkischen Seenlands schlechthin. Hier findet man abseits des Rummels an den Seen wunderschöne Weitblicke, einsame Wiesen und Wälder, niedliche Dörfer – und trotzdem ein perfekt ausgebautes Wegenetz. Mit einem mystischen verfallenen Schloss und dem Römererlebnispfad in Burgsalach (samt Ausgrabungsstätte) gibt es sogar richtig was zu entdecken.

Wasser für Franken: Das Infozentrum Seenland – von der Mühle zum Infozentrum

Vor 50 Jahren hat der Bayerische Landtag einen wegweisenden Beschluss gefasst: Mit dem Bau eines Altmühl-, Brombach- und Rothspeichers soll Altmühl- und Donau-Wasser in das trockenere Regnitz-Main-Gebiet übergeleitet werden. In den folgenden rund 30 Jahren entstand eine komplett neue Landschaft, die das Leben der Menschen nachhaltig verändern sollte: das Fränkische Seenland. Wie das Seenland „funktioniert“, wie es dazu kam und wie sich die Landschaft verändert hat, das alles zeigt das Infozentrum Seenland in der Mandlesmühle bei Pleinfeld. Ein schönes Ausflugsziel – nicht nur an einem verregnetem Sonntagnachmittag.

Auf den Spuren der Mühlen – ein Wanderweg über die Geschichte des Brombachsees

Versunkene Mühlen, geflutete Häuser. Was ein bisschen wie bei Atlantis klingt, ist gerade mal 50 Jahre her. 50 Jahre, seit beschlossen wurde, ein Projekt zu realisieren, welches in diesem Ausmaße noch nie da war. 50 Jahre, seit klar wurde, dass Äcker, Wiesen und ganze Höfe einem Freizeit- und Erholungsgebiet weichen müssen. 50 Jahre, seit dem Startschuss für das heutige Fränkische Seenland.

Ein „Seenland-Neuling“ berichtet vom Sommer-Wochenende mit Kindern

„Wow! Das ist ja hier wie am Meer!“. So ungefähr war die erste Reaktion von Nadine – Autorin des Reiseportals Little Travel Society – als sie zum ersten Mal am Altmühlsee stand und auf die glitzernden Wellen mit den weißen Segelbooten, den Sandstrand und die Palmen schaute. Gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn hat sie für uns das Fränkische Seenland unter die Lupe genommen. Bei fast 30 Grad und strahlendem Sonnenschein stand bei ihrem Besuch natürlich vor allem Strand- und Spielplatz-Hopping rund um den Altmühl- und Brombachsee auf dem Programm. In diesem Blogpost erzählt sie uns von ihrem Besuch im Seenland. Davon, was sie am meisten überrascht hat und welche Orte sich mit Kindern aus ihrer Sicht besonders lohnen.

Gastartikel von Nadine Gehrisch, Autorin bei der Little Travel Society